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Archive for 8. Oktober 2009

Zwei Jahrgänge unterwegs

8. Oktober 2009 Kommentare aus

Richtig ins Schwitzen gekommen sind die Laaser 64er nach der Draisinenfahrt auf dem Erlebnisbahnhof Naturns

Am 12. September machten sich die 64er und 69er aus der Gemeinde Laas auf den Weg ihr Geburtsjahr zu feiern. Die 69er fuhren nach dem Wortgottesdienst in der Apsis der Laaser Pfarrkirche mit dem Zug nach Naturns. Nach dem Frühschoppen in „Zollwies“ ging es mit der Seilbahn Unterstell hinauf auf 1300m und zu Fuß nach Patleid zum „schöpsernen“ Mittagsschmaus. Am Abend hatte man die „Bar Krone“ ganz für sich allein. Ein grandioses Essen, serviert von Maridl und ihrer Küchenriege, füllte die Bäuchlein und so kamen die Rhythmen, die Norbert aus seinen Instrumenten lockte, gerade recht. Fleißig wurde das Tanzbein geschwungen. Das Organisationskomitee rund um  Gertraud Mössmer, Christian Plörer, Markus Schönthaler, Karl Spechtenhauser und Peter Telser hat wieder Großes geleistet und allen einen unvergesslichen Tag beschert. Dafür ein dickes Dankeschön!

Das OK-Team der 64er war nicht weniger fleißig. Nach dem Wortgottesdienst mit Pfarrer Arthur Werth fuhr man mit dem Zug nach Staben. Im Restaurant Kochenmoos gab’s Frühstück, um anschließend die Draisinen auf dem Erlebnisbahnhof richtig in Fahrt zu bringen. Nach dem Mittagessen auf Pfraum ging es mittels Vinschgerbahn wieder nach Laas. Wie gut, dass auch solche Organisationstalente im Jahrgang dabei sind, wie Georg Lechner oder Dietmar Spechtenhauser. Da hatte man kurzerhand die „Officina“ in der „Lasa Marmo“ zum Szenelokal umfunktioniert! Zuvor lud aber der ebenfalls 1964 geborene Künstler Peter Puintner noch zur ganz persönlichen Führung seiner Ausstellung in die Markuskirche ein. Musikalisch unterhielt „Werni“ die lustige Schar, Georg und Dietmar trumpften mit musikalischen Höchstleistungen ihrerseits auf. Höhepunkt des Abends war das 7-Gänge-Menü von Annemarie Markt und ihrem Küchenteam. „Unschlagbar köstlich“, so eine Teilnehmerin. Und weil auch der Tinzl Sepp ein 64er ist, spendierte seine Frau Luise einen ihrer umwerfend selbstgemachten Kuchen. Jede Zahl bis 45 zierte die süße Versuchung und tiefsinnig stand darauf geschrieben: „Jeder Tag – jedes Jahr…ist einmalig…und uns geschenkt…“ (sig)

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Bewegende Begegnung

8. Oktober 2009 Kommentare aus

Es war der Juni 2008, als das Schicksal im Leben des Josef Lösch zuschlug. Ein gemeinsamer Radausflug mit seinen Freunden endete in einer Tragödie, als er auf der Heimfahrt so schwer zu Sturz kam, dass er seitdem gelähmt ist. Es folgten viele Monate in Therapie- und Rehabilitationszentren, viele Monate zwischen Hoffen und Bangen. Und trotz all dem hat er eines nicht verloren: seinen Humor und seinen Lebenswillen. Er war und ist ein begeisterter Hockey- und Fußballfan und so war es sein Wunsch, nach all der langen Zeit unter ständiger ärztlicher Aufsicht den „Schritt“ nach draußen zu wagen, um viele seiner Freunde und Bekannte zu treffen. Die Gelegenheit dazu hatte er am 21. August anlässlich des von der Bauernjugend Latsch veranstalteten Riesenwuzzlerturniers auf dem Festplatz von Latsch. Schon als der speziell ausgerüstete Kleinbus auf der Festwiese vorfuhr, richteten sich viele neugierige Blicke darauf. Und als Sepp schließlich im Rollstuhl herausgeschoben wurde, schlug bei vielen die Neugier in Freude um, die Freude auf ein Wiedersehen mit „Pepe“. Die ersten Begrüßungen waren noch etwas scheu, es stellten sich viele die Frage: „Wird er mich erkennen? Wie wird er reagieren?“ Und siehe da, er erkannte sie alle; durch seine Bewegungen mit den Augen signalisierte er dies. Und als er schließlich von seinen besten Freunden „Uri“ und „Berry“ begrüßt wurde, da konnte er auf einmal so herzhaft lachen, er freute sich so sehr auf diese Begegnung. Und wir, wie wir daneben standen und dies beobachteten, waren so gerührt von seinen Gefühlsäußerungen, ein Schauer lief uns über den Rücken. Es war faszinierend, wie viel Lebensfreude er trotz seiner Behinderung versprühte. Aus diesem Grund war es für uns Latscher Bäuerinnen und der Bauernjugend eine doppelte Freude, ihm bzw. seiner Schwester Edith bei dieser Gelegenheit eine Spende in Höhe von 2.235 Euro überreichen zu können. Jedes Jahr am 15. August werden die von der SBO und der SBJ gemeinsam gebundenen Kräutersträußchen gegen eine freiwillige Spende verteilt und das Geld einem wohltätigen Zweck zur Verfügung gestellt. Dieses Jahr haben wir uns für Lösch Sepp entschieden, die unzähligen Therapien und die behindertengerechte Ausstattung einer Wohnung sind sehr kostspielig und wir möchten dazu einen kleinen Beitrag leisten. Am meisten gefreut haben wir uns über die große Spendenbereitschaft der Kirchenbesucher, viele haben sogar noch tiefer in die Tasche gegriffen als sonst, im Bewusstsein, dass das Geld „Pepe“ zugute kommt. Bei dieser Gelegenheit möchte sich die SBO und die SBJ Latsch bei allen großen und kleinen Spendern ganz herzlich bedanken.

Wir wünschen Josef für die Zukunft alles Gute, wir hoffen, dass er weiterhin seinen Humor und seinen Lebenswillen behalte, und wer weiß, vielleicht auch etwas Bewegungsfreiheit zurück bekommt …..denn die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt…..Seiner Schwester Margit wünschen wir viel Kraft für die aufopferungsvolle Pflege ihres Bruders, die ihn zu sich nimmt, sobald sie eine geeignete behindertengerechte Wohnung gefunden hat.

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Tirol ist fassettenreich

8. Oktober 2009 Kommentare aus

Foto: Fotostudio2000-Naturns

Was und wo ist Heimat? Eine Frage, die sich im Gedenkjahr 2009 auch der Inneraußerer Toni stellt (großartig gespielt von Martin Gorfer). Mit dem Tirol von heute kann sich der Toni nicht so recht identifizieren. Kritisch beäugt er das Geschehen im Land und das Verhalten seiner Landsleut. Auf der Suche nach einer Antwort und seinen eigenen Platz in der Tiroler Gesellschaft durchreist er die Heimat. Und trifft dabei auf allerlei verschiedene Charaktere, die nur so vor Klischees strotzen. Wie den geschäftstüchtigen Stadtler, den redeschwingenden Politiker, die Dorfkaiser und Gasthausphilosophen, um nur einige zu nennen.  Der Toni erkennt, dass Tirol eben „nit lei oans“ ist, wie es in einem bekannten Volkslied so schön heißt. Vielmehr ist es ein fassettenreiches Land, mit guten und auch mit schlechten Seiten. In dieser Vielfalt liege es an einem selbst, seinen Platz im Land zu finden. Und wer unzufrieden ist, kann ja versuchen etwas zu verändern.

Konzipiert wurde das Singspiel „Mein Tirol“ von der Plauser Autorin Selma Mahlknecht und dem Vinschger Musiklehrer Gernot Niederfriniger. Humorvoll, kritisch und tiefgründig wird das Thema Heimat und Tirol aufgearbeitet. Fast achtzig Laienschauspieler, Sänger, Musiker und verschiedene Helfer waren an der Produktion beteiligt. Die musikalische Leitung übernahm Hans Obkircher, die Leitung des Chores  Josef Pircher. Die fünf Aufführungen Mitte September im Naturnser Bürger- und Rathaus fanden so großen Anklang in der Bevölkerung, dass eine zusätzliche Vorstellung gegeben wurde. (mp)

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Metropole der Glaziologie

8. Oktober 2009 Kommentare aus

Das beschauliche Dorf Karthaus hat sich zu einem Zentrum der Glaziologie entwickelt, das für die ganzheitliche wissenschaftliche Betrachtung des Phänomens „Ewiges Eis“ von entscheidender Bedeutung ist.

Bereits zum 7. Mal fand die internationale „Sommer School“ der Gletscherforscher im Schnalstal unter Leitung von Johann Oerlemans von der Universität Utrecht (Niederlande) statt. Die 36 Plätze für den studienübergreifenden Kurs – einen Studiengang Glaziologie gibt es weltweit nicht – sind heißbegehrt und so waren 15 Nationen vertreten.

Zehn Tage tauschten die Experten aus den verschiedensten Fachgebieten wie Klima- und Umweltforschung oder Geophysik ihre Erkenntnisse in der Methodik aus, um dem Phänomen „Ewiges Eis“ näher zu kommen.

Dozent für Geophysik Olaf Eisen von der Uni Heidelberg und Bremerhaven, selbst ehemaliger Schüler der Sommerschule Karthaus: „Ein Schwerpunkt ist die Modellierung der Gletscher. Aber unser Ansatz ist ganzheitlich, um die Entwicklung und Auswirkung auf Atmosphäre und Klima besser zu verstehen.“ Neben der intensiven theoretischen Arbeit steht natürlich auch eine Exkursion auf den  Hochjochferner an. In diesem Jahr interessierte sich die Gruppe besonders für die Ingenieurmaßnahmen zur Sicherung der Pfeiler auf dem Schnalstaler Gletscher. „Leider ist der Trend in den Alpen hinsichtlich Abschmelzung ungebrochen. Dieser Winter war zwar schneeergiebig, aber der Sommer muss es auch richten. Und der diesjährige Sommer war sehr warm“, beurteilt Olaf Eisen die Situation. (ew)

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Dem „Neuen Lernen“ auf der Spur

8. Oktober 2009 Kommentare aus

Nachdem bereits die Führungskräfte der italienischen Berufsbildung großes Interesse am „Neuen Lernen“ in Kortsch gezeigt hatten, sind nun – kurz nach Schulbeginn – auch die Direktorin Veronika Rieder und 24 Lehrerinnen und Lehrer der Fachoberschule für Soziales aus Meran an die Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch gekommen, um das Konzept des „Neuen Lernens“ kennen zu lernen. Monika Aondio, geschäftsführende Direktorin in Kortsch, betonte einleitend, dass es notwendig gewesen sei, sich auf den Weg zu machen und nach einer Lösung zu suchen, um allen Schülerinnen in ihren oft sehr unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen gerecht zu werden.

So wurde 2007 im Auftrag der Abteilung 22, der land- , forst- und hauswirtschaftlichen Berufsbildung, von den beiden Psychologen Oskar Außerer und  Klaus Garber ein Organisationsmodell entwickelt, das unter anderem den Unterricht in Leistungsgruppen oder „Levels“ vorsieht und nun bereits im dritten Jahr mit Erfolg umgesetzt wird.

„Wir haben gut zusammengearbeitet“, so Aondio, „und die Ergebnisse der Evaluation haben eindeutig gezeigt, dass die große Mehrheit der Schülerinnen und Eltern, aber auch der Lehrer/-innen mit der neuen Form des Lernens sehr zufrieden sind und nicht mehr zum traditionellen Unterricht zurückkehren möchten.“

„Planung, Teamarbeit und Lernberatung sind allerdings um einiges aufwändiger und intensiver geworden, die gemeinsame Arbeit und Mühen haben sich jedoch gelohnt..“, erklärte eine Lehrerin der Fachschule für Hauswirtschaft, „..das „Neue Lernen“ ermöglicht es uns, begabte und weniger begabte Schülerinnen individueller und gezielter zu fördern und zu fordern. Das Lernen durch Vielfalt und Verschiedenartigkeit ist dennoch gewährleistet und die Integration aller ist gleichzeitig unproblematischer geworden.“

Nach zwei Stunden angeregter, interessierter Fragen seitens der Lehrerschaft der Fachoberschule für Soziales aus Meran und den sehr engagierten, persönlichen und offenen Antworten der Lehrerinnen aus Kortsch über die bisherigen Erfahrungen mit dem „Neuen Lernen“ lud Aondio zu Kaffee und Kuchen.

„Nach fast 30 Jahren Unterricht muss ich sagen, scheint dies hier in Kortsch eine Revolution zu sein…“, so der abschließende Beitrag eines Lehrers der FOS Meran. Raum- und Stundenplaneinteilungen dürften jedoch im Moment noch ein großes Problem in der Umsetzung dieses Organisationsmodelles in Meran sein.

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