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Metropole der Glaziologie

8. Oktober 2009

Das beschauliche Dorf Karthaus hat sich zu einem Zentrum der Glaziologie entwickelt, das für die ganzheitliche wissenschaftliche Betrachtung des Phänomens „Ewiges Eis“ von entscheidender Bedeutung ist.

Bereits zum 7. Mal fand die internationale „Sommer School“ der Gletscherforscher im Schnalstal unter Leitung von Johann Oerlemans von der Universität Utrecht (Niederlande) statt. Die 36 Plätze für den studienübergreifenden Kurs – einen Studiengang Glaziologie gibt es weltweit nicht – sind heißbegehrt und so waren 15 Nationen vertreten.

Zehn Tage tauschten die Experten aus den verschiedensten Fachgebieten wie Klima- und Umweltforschung oder Geophysik ihre Erkenntnisse in der Methodik aus, um dem Phänomen „Ewiges Eis“ näher zu kommen.

Dozent für Geophysik Olaf Eisen von der Uni Heidelberg und Bremerhaven, selbst ehemaliger Schüler der Sommerschule Karthaus: „Ein Schwerpunkt ist die Modellierung der Gletscher. Aber unser Ansatz ist ganzheitlich, um die Entwicklung und Auswirkung auf Atmosphäre und Klima besser zu verstehen.“ Neben der intensiven theoretischen Arbeit steht natürlich auch eine Exkursion auf den  Hochjochferner an. In diesem Jahr interessierte sich die Gruppe besonders für die Ingenieurmaßnahmen zur Sicherung der Pfeiler auf dem Schnalstaler Gletscher. „Leider ist der Trend in den Alpen hinsichtlich Abschmelzung ungebrochen. Dieser Winter war zwar schneeergiebig, aber der Sommer muss es auch richten. Und der diesjährige Sommer war sehr warm“, beurteilt Olaf Eisen die Situation. (ew)

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