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glosse: freiwilliger abgang?

7. April 2011

es ist amüsant zu sehen, wie die leute erwarten, dass die politiker von sich aus, also freiwillig  von der politischen bühne abtreten, egal ob es bürgermeister sind oder staatspräsidenten. es wäre sicher liebenswürdig, wenn z. b. die diktatoren afrikas so nett wären und einsehen würden, dass ihre zeit vorbei ist, und aus freien stücken das feld räumen würden. (damit will ich unsere politiker aber keineswegs mit typen wie ghadaffi vergleichen) die italiener fragen scheinheilig, wie lange wohl berlusconi sich noch in szene setzen will, dabei vergessen sie, dass der herr silvio zwar kandidiert, sich aber nicht selber gewählt hat. viele südtiroler möchten gerne wissen, ob durnwalder noch einmal landeshauptmann werden will, als ob das nur von ihm abhängt! und sie fragen sich sogar, wen er zu seinem nachfolger „bestimmen“ wird, falls er sich nicht selber nachfolgt. ja, ist die landesregierung jetzt ein erbhof? es wäre wohl realistischer und demokratiebewusster, wenn die wählerinnen und wähler die frage anders stellen würden, nämlich ob sie selber den luis noch einmal haben wollen bzw. wen sie zu seinem nachfolger wählen möchten. was da gegenwärtig in rom und bozen abläuft, kommt mir vor, wie wenn man von einem platzhirsch oder steinbock erwarten würde, dass er sich selber abschießt. das kann man ihm nun wirklich nicht zumuten! außerdem: wie würden die jäger da enttäuscht sein! das abschießen war und ist immer noch das privileg der jäger (und wilderer).

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