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Posts Tagged ‘Göflan’

Wir sind Fraktionisten

33 Fraktionen, die von einem Komitee verwaltet werden, gibt es zwischen dem Reschen und der Töll. Sie hüten Gemeinnutzungsrechte, die aus dem Mittelalter stammen und heute allen Bürgern zustehen. Ursprünglich ging es um Holz, Weide und Almen. Die Zeiten ändern sich und sie ändern sich rasch: Marmorbrüche, intensiv genutzte ehemalige Weiden und jüngst der Appetit auf satte Erlöse aus der Stromwirtschaft katapultieren die Fraktionen in die Neuzeit. Neuwahlen dieser Komitees stehen demnächst an.

von Erwin Bernhart

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Das Kegelspiel

10. Februar 2011 Kommentare aus

Die Großfamilie Hans und Martha Dietl

Beim Kegelspiel im alten Sporthotel Kurzras. Dahinter (über seinem Kopf) erkennbar Martha Dietl und neben ihr das befreundete Ehepaar Andorfer. Aufnahme etwa 1970; Hans Dietl ist 1977 verstorben.

Eine Familie ist kein Kegelspiel, wenngleich vieles daran erinnern mag. Dazu einige Gedanken, besonders das weiblich Oberhaupt der Familie betreffend.

Martha Dietl, geboren Lechner, ist am 2. Februar 2011 im neunzigsten Lebensjahr verstorben und wurde am Mittwoch, 4. Februar im Friedhof zu St. Martin in Göflan begraben. Sie hatte mit dem aus Göflan stammenden Politiker Hans Dietl 13 Kinder und war zeitlebens eng mit den Menschen dieses Dorfes verbunden.

Hier, im Göflaner Schallerhof, wurde mit den vielen Kindern im Sommer gelebt, hierher kam der politisch engagierte Ehemann immer zurück, wenn er Kraft schöpfen wollte. Hier fand er Geselligkeit, Erholung, Verständnis, lange Zeit auch breite Zustimmung für seine politische Linie. Bis er ausschwenkten, neue Wege aufzuweisen begann, sich plötzlich als Außenseiter wiederfand und von der Partei isoliert wurde.

Diesen Weg hat Hans Karl Peterlini in seinem Buch über den Politiker „Hans Dietl – Biografie eines Südtiroler Vordenkers und Rebellen, mit Auszügen aus seinen Tagebüchern“ (Raetia Verlag Bozen 2007) ausführlich dargestellt; darin wird auch sein inniges Familienleben sichtbar.

Es gibt ein Bild, das zeigt den Politiker Hans Dietl beim Kegelspiel im Schnalstal. Dort, im ehemals bescheidenen und soliden Alpengasthof, hatte ich Gelegenheit, mit dem Politiker zu sprechen. Dazu wäre viel zu sagen; ich denke jetzt aber vor allem an seine gescheite und tapfere Frau, die ihren Mann immer ermutigte. Ohne sie hätte er nie den politischen Mut und die Kraft gehabt, gegen den Strom zu schwimmen. Hans Dietls Hauptleistung kann so gesehen werden: Er ist der Vater der Südtiroler Autonomie, die er gegen den Widerstand der Trentiner und vieler Südtiroler Parteigenossen durchsetzte; das „Los von Trient“ ist seine Leistung. Er ist aber auch ein Vordenker, was das Zusammenleben der Volksgruppen betrifft. Er hat mit viel Arbeitseinsatz und finanziellen Opfern (und wenig Gegenliebe durch die Partei) eine italienischsprachige Zeitschrift herausgebracht -Realtá sudtirolese-, in der erstmals den Italienern die Vorteile der Autonomie für alle erklärt werden konnten. Diese Politik wird erst jetzt in ihrer Weitsicht erkannt. Er war schon sehr früh davon überzeugt, dass Südtirol eine Parteien- und Medienvielfalt braucht.

Das Ehepaar Martha und Hans Dietl mit den Kindern Christl und Walter in der Sommerfrische, Sarnthein 1946.

Und hinter all dem steht seine Frau Martha, vor allem durch ihre herzliche Großzügigkeit. Die Vielfalt der Begabung ihrer Kinder, die zahlreich gebotenen Anregungen, die in unseren Breiten keineswegs selbstverständliche Toleranz, all das hat mit dieser Frau zu tun. Sie, die Boznerin, hat in jeder Hinsicht mitgespielt hat, nicht nur politisch, auch beim Kegelspiel.

Eine Familie ist kein Kegelspiel. Auch die Politik ist kein Kegelspiel. Trotzdem ist das Spiel, verstanden als Spielraum, eine sehr ernste Sache. Es gibt viele Sagen, die sich mit dem „goldenen Kegelspiel“ befassen; darin ist Spiel mehr als nur Belustigung. In diesen Geschichten wird Schicksal gespielt mit Hinweisen auf Schuld und Sühne. Kegelspiel als Spielraum, als Freiraum. Hans Dietls Wurf traf „alle Neune“. Er hat immer wieder ins Volle getroffen, nicht zuletzt durch die fröhlich aufopferungsvoller Hilfe einer Frau, die hinter ihm stand. Wie hier auf dem Bild mit dem Kegelspiel, dahinter die ruhende Kraft: Seine Frau Martha.

Hans Wielander

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25 Jahre Kirchenchor

16. Dezember 2010 Kommentare aus

Der Kirchenchor „St. Martin“ Göflan feierte am Cäciliensonntag, den 21. November 2010 sein 25-jähriges Bestehen. Der Festtag begann mit der Messfeier um 8.15 Uhr, die mit modernen, rhythmischen Liedern aus aller Welt gestaltet wurde. Hw. Josef Maier würdigte in seiner Predigt die Bedeutung einer musikalischen Umrahmung der Messfeier und gedachte in den Fürbitten der verstorbenen  Chormitglieder. Auf dem Weg zum Mittagessen, zu dem auch die ehemaligen Chormitglieder und der langjährige Chorleiter Erich Senoner geladen waren, brachte der Chor noch Hw. Alois Oberhöller in Eyrs ein Ständchen. Oberhöller war es, der ursprünglich im fernen Jahr 1985 die Gründung eines Chores in Göflan angeregt hatte. Im Rahmen des Festessens fand die Ehrung der langjährigen Mitglieder statt.

Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt: Sieglinde Breitenberger Altstätter, Adelheid Götsch Wielander, Marianne Müller Gurschler, Christine Breitenberger, Werner Kuntner, Florian Tumler.

 

 

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Woher nehmen, wenn nicht stehlen?

8. April 2010 Kommentare aus

Haben prophylaktisch abgewunken: Georg Schuster, Walter Theiner, Monika Platzgummer-Spiess und Georg Sagmeister

Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder sind die Vinschger Gemeindesekretäre ambitionslos geworden oder die Stelle als Schlanderser Generalsekretär ist unattraktiv geworden. Georg Sagmeister, Monika Platzgummer-Spiess, Georg Schuster und Walter Theiner: Die Gerüchte, wer in Schlanders den ab Juni vakanten Posten als Generalsekretär besetzen und Christian Messmer beerben wird, ranken sich um vier Namen. Vor allem Sagmeister, dem Göflaner Fraktionssekretär, Glurnser Stadtsekretär und ehemaligen Funktionär für Finanzen unter BM Johann Wallnöfer, werden Ambitionen auf den Stuhl des Schlanderser Generalsekretärs nachgesagt. „Da sollen andere etwas tun“, winkt Sagmeister einsilbig ab und bläst damit ins selbe Horn wie die Tauferer Gemeindemanagerin Platzgummer-Spiess. „Ich habe kein unmittelbares Interesse“, sagt diese zum ‚Wind’. Georg Schuster, Latscher Gemeindesekretär, der als Karrierist im positiven Sinn unter den Gemeindesekretären gilt, will sich betteln lassen. „Es hat mich noch niemand von den Schlandersern gefragt, aber ich habe grundsätzlich kein Interesse.“ Auch weil man nicht wisse, warum Christian Messmer gekündigt habe und das ein großer Unsicherheitsfaktor sei. Bleibt noch Walter Theiner, Gemeindesekretär von Plaus und Schnals, der die Zugangsvoraussetzungen samt Dienstjahren für die erste Ausschreibung des Schlanderser Generalsekretariats hätte. „Ich werde mich nicht bewerben“, schießt Theiner jegliche Gerüchte in den Wind.

Bewirbt sich bei der ersten Ausschreibung bis am 30. April niemand, sieht das Procedere eine zweite Ausschreibung mit bescheideneren Einstiegsvoraussetzungen vor. Es schaut ganz danach aus, als ob Vizesekretär Gilbert Platzer längerfristig als Lückenfüller herhalten muss. (ap)

Kinder helfen rumänischen Kindern

11. Februar 2010 Kommentare aus

Dass es nicht für alle Kinder selbstverständlich ist, zur Schule zu gehen, ist den Schülern der Grundschule Göflan spätestens jetzt klar: Bestürzt lauschten sie den Worten von Elsa Wolfsgruber von der Organisation „Kinder in Not“. Sie klärte darüber auf, unter welchen Umständen Kinder in Rumänien leben. Die Schüler konnten der Organisation am Dienstag, den 19. Dezember, einen Scheck von 2.222 Euro überreichen. Das Geld kommt Kindern in Rumänien zugute, die in Waisenhäusern oder auf der Straße leben, Kinder, für die Schulbildung und Geborgenheit im täglichen Kampf ums Überleben im Hintergrund bleibt. 36 Schüler hatten sich im Herbst für das entsprechende Wahlfach gemeldet und sich acht Mal zum Basteln getroffen. Im Dezember wurden die Basteleien im Rahmen einer kleinen Feier mit Angehörigen und Freunden verkauft. Zusammen mit dem Kuchenverkauf beim Elternsprechtag ergab sich die stolze Summe von 2.222 Euro. Die Spendenaktion wurde im Rahmen des Projektes „Offene Augen für Mitmenschen“ durchgeführt, wobei es den Lehrpersonen von Anfang an wichtig war, eine Referentin in die Schule zu holen, um den Schülern die Situation anderer Menschen in anderen Ländern aus einer direkteren Perspektive zu vermitteln. Die Schüler waren sehr beeindruckt von den Schilderungen Wolfsgrubers und froh, den ehrenamtlichen Verein bei seiner Arbeit unterstützen zu können. Schulstellenleiterin Gerda Frischmann kann zufrieden auf das gelungene Projekt zurückblicken. Genauere Informationen über den Verein findet man unter http://www.kinderinnot.it. (bmp)

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