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Archive for the ‘Soziales’ Category

Markt und Fest zu Martini

18. November 2010 Kommentare aus

Am vergangenen Sonntag herrschte rege Bewegung im Malser Martinsheim. Der traditionelle Martini-Markt hatte seine Tore geöffnet, die Sonntagsmesse war durch die Umrahmung der „Obervinschger Böhmischen“ betont festlich gestaltet, es gab Kaffee und Kuchen und die Statue des „hl. Martin“ wurde von Dekan Stefan Hainz  gesegnet. Diese hatte Schwerster Danica Cerina vom Orden der Barmherzigen Schwestern als Anerkennung für ihre Dienste im Seniorenheim geschenkt bekommen (damals noch im alten Spital). Cerina überließ das Werk der Stiftung Martinsheim.

Der Künstler Raimund Spieß bestimmte den passenden Platz in der Empfangshalle. Die Feier zeugte von liebevoller Zuwendung und Lebendigkeit im Heim, das seine Tore stets offen hält. Die gelebte Achtung vor den alten Menschen ist der Präsidentin Brigitte Höller, dem Direktor Roland Reinalter und dem Mitarbeiter-Team mit vielen Freiwilligen wichtig.  Für die Organisation des Marktes zeichneten Angelika Pircher und Karoline Frank verantwortlich. (mds)

 

 

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„Mindestmengen sind eine Bauernregel“

4. November 2010 Kommentare aus

Joachim Koppenberger, Ospidal-Spitalsdirektor: „Mindestmengen sind kein wissenschaftlich bewiesenes Qualitätsmaß.“ Florian Zerzer, Gesundheits-Ressortdirektor: „Mindestmengen sind für uns auch kein alleiniges Steuerungsinstrument mehr.“

Es funktioniere nicht, wenn man die großen Krankenhäuser auf die Kleinen loslasse. Es funktioniere nicht an Mindestmengen die Qualität zu messen. Und es funktioniere nicht, wenn die Verwaltung in einem Krankenhaus zum Selbstzweck werde. Die Kernaussagen von Joachim Koppenberg, Spitalsdirektor vom Ospidal im Unterengadin decken sich weitgehend mit jener Meinung der Schlanderser Ärzte- und Pflegerschaft, die bei Koppenbergers Referat vor einer Woche in Schlanders anwesend waren. Die Kritik einzelner Doktores: Unverschämtes habe sich die Gewerkschaft ANAAO mit ihrem Angriffspapier auf die drei Kleinspitäler Sterzing, Innichen und Schlanders geleistet und die Entscheidungen, die der Sanitätsbetrieb in Bozen trifft, würden auf die peripheren Krankenhäuser einfach übergestülpt. Florian Zerzer, Direktor im Gesundheitsressort stellte Missverständliches klar. Sinngemäß: Wir vom Ressort sind nicht jene, die auf die Kleinspitäler losgehen. Im Gegenteil. Mindestmengen als alleiniges Steuerungsinstrument für den Südtiroler Sanitätsbetrieb seien im ersten Sanitätspapier vorgesehen gewesen, von dem sei man aber abgegangen. Und: Wenn in einer Abteilung nur zwei Betten stehen, dann muss man über eine Zusammenlegung diskutieren dürfen. Der Diskussion vorausgegangen war ein Plädoyer Koppenbergers für Kleinspitäler: Kleinspitäler sind der Filter für die großen Spitäler in Diagnostik, Erstversorgung und Stabilisierung. Die Überalterung der Gesellschaft ist ein großer Wettbewerbsvorteil für Kleinspitäler. Regionale Wertschöpfung ist durch direkte und indirekte Investitionen und zahlreicher Arbeitsplätze gegeben. Kleinspitäler sind schützende Infrastrukturen etwa in einem Winterskigebiet. Und: Durch ihre Kleinheit sind Kleinspitäler gut steuerbar und interdisziplinär. Das Fazit des Unterengadiner Spitalsdirektors ist klar: „Die Schweiz hat das dritt-teuerste Gesundheitswesen der Welt … und kann es sich leisten. Weil es der Gesellschaft und Politik wert ist.“ (ap)

 

 

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Herkulesaufgabe in den Krankenhäusern

21. Oktober 2010 Kommentare aus

v.l.: Lukas Raffl, Albert Tschager, Toni Theiner, Irene Pechlaner, Oswald Mayr, Andreas Fabi und Robert Peer: die klinische Reform Primaren und Ärzten zugespielt

Das Resümee jener Versammlung am Montag vor einer Woche: Das Krankenhaus Schlanders bleibt als Akut- und Grundversorgungskrankenhaus bestehen, das Personal habe nichts zu befürchten. Die Versammlung in Schlanders war der Auftakt einer Aufklärungstour durch die Spitäler des Landes.

Der Reformball beginnt zu rollen und der Ball wird den Primaren zugespielt. Die sollen sich absprechen. Gleiche Fachbereiche sollen im Gesundheitsbetrieb landesweit horizontal vernetzt werden. Die Primare, so der Auftrag für die Herkulesaufgabe, sollen sich, begleitet von der Gesundheitsdirektion, von externen Professoren und anhand vorhandener Erfahrungsliteratur, untereinander ausmachen, wer was wo machen soll. Damit sollen gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Unterm Strich soll damit die Definition der „Grundversorgung“ herauskommen und die Ärzte in der Peripherie werden in ihrer Leistungserbringung wohl dras-tisch eingeschränkt werden. Diese drohende Leistungskürzung ist bei mehreren Ärzten auf Widerstand gestoßen, auch im Hinblick auf den auszubildenden Nachwuchs. Herauskommen wird damit auch ein beabsichtigtes „abgestuftes Versorgungssystem“. Dafür wird jedes Krankenhaus mindestens ein Referenzzentrum sein. In Schlanders biete sich die Endoprothetik dafür an, die bisher sehr gut funktioniere.

Ein Ziel ist es auch, die Stationsgrenzen zu überwinden, um das Pflegepersonal effizienter einsetzen zu können. Die Patienten sollen anhand eines Kriterienkatalogs nach Pflege- bzw. Betreuungsintensität eingeteilt werden und anstelle der heutigen Abteilungen könnte das Krankenhaus in Bettenstationen mit geringerer oder höherer Betreuungsintensität eingeteilt werden. Der Neubau des Bettentraktes in Schlanders könnte bereits nach diesen Kriterien ausgerichtet werden.

Ein drittes Standbein der Reform bildet der Ausbau des „Territoriums“: die Zusammenarbeit mit den Basisärzten, mit den Sozialdiensten, mit den Altersheimen. (eb)

 

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„Weder Freude noch Tränen“

7. Oktober 2010 Kommentare aus

v.l.: Emma Pobitzer: „Ich spürte weder Freude noch weinte ich. Ich hatte aber große Angstgefühle.“ Giorgio Vallazza: „40 bis 70 Prozent der Selbsttötungen fallen auf die Krankheit Depression zurück.“ Harald Tappeiner: „Unser Anliegen ist es Aufmerksamkeit zu schaffen und den Betroffenen Mut zu machen.“

Insgesamt 155 Leuten ist im vergangenen Jahr im Krankenhaus Schlanders eine psychiatrische Diagnose gestellt worden. Im Meraner Krankenhaus hat man im gleichen Zeitraum 350 bis 400 depressive Akutfälle betreut. Doppelt so viele Frauen wie Männer sind von Depressionen betroffen. Ein Drittel der depressiv Erkrankten suchen erst gar keine Hilfe auf. Diese und weitere Informationen gaben der Psychiater Giorgio Vallazza und der Psychologe Harald Tappeiner am europäischen Tag der Depression vergangenen Freitag im Krankenhaus von Schlanders. Indirekt zu Wort kamen Betroffene, deren Aussagen zum Thema Depression im Vorfeld aufgezeichnet worden waren. „Depression wird heute noch nicht richtig ernst genommen und oft ins Lächerliche gezogen“, lautete etwa eine Aussage. Eine andere: „Als Depressiver hast du große Probleme eine Arbeit zu bekommen, wenn sie es wissen.“ Erfreulich war zweierlei: zum einen kann eine Depression in Regel erfolgreich medizinisch behandelt werden, zum andern soll eine, neu ins Leben gerufene, Selbsthilfegruppe Hilfe und Halt geben. Gegründet haben diese Emma Pobitzer, selbst Betroffene und Harald Tappeiner. Das erste Gruppentreffen findet am heutigen Donnerstag von 18:30 bis 20 Uhr bei der Caritas in Schlanders statt. (ap)

 

 

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Schlanders für alle

23. September 2010 Kommentare aus

Der Tourismusverband in Schlanders ist Rollstuhlfahrern nicht zugänglich. Die öffentliche Toilette unterhalb des Kulturhauses ebenso wenig. Und vor dem Bürgersaal Vetzan fehlt ein Stellplatz für Menschen mit Behinderung. Insgesamt gibt es 617 solcher oder ähnlicher Hindernisse in der Gemeinde Schlanders. 100 davon mit besonderer Priorität. Hindernisse nicht nur für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung, Hindernisse auch für ältere Menschen, für Mütter mit Kinderwagen bis hin zu Lieferanten für Geschäfte und Hotels. Erhoben hat diese Barrieren die Sozialgenossenschaft Indipendent L.. Die Gemeindeverwaltung hat vor gut einem Jahr den Auftrag dazu gegeben. Grund dafür ist unter anderem ein Landesgesetz, das Barrieren in Südtirol abbauen will. Zur Halbzeit im Projekt „Barrierefreies Schlanders“ haben BM Dieter Pinggera und Sozialreferent Heinrich Fliri kürzlich ins Kulturhaus geladen. Mit Informationen zu sensibilisieren war das Ziel. (ap)