Archiv

Archive for Oktober 2010

Romanik – Tag der offenen Tür

7. Oktober 2010 Kommentare aus

Gerhard Malloth (Präsident der Ferienregion) und Maria Kreidl (Koordinatorin)

Am Samstag, 16. Oktober  kommen die Freunde der Romanik voll auf ihre Kosten. Am „Tag der offenen Tür“ können sie in 30 Kirchen im Raum Vinschgau, Burggrafenamt und Etschtal kostenlose Führungen erleben. Es bietet sich die einmalige Gelegenheit,  romanische Kunstschätze zu sehen, die sonst nur bedingt zugänglich sind. Die Besucher kommen dem Mittelalter von 800 bis 1300 n. Chr. ein Stück näher und tauchen in eine Welt ein, die dem Seelenheil alles untergeordnet hat.  Die romanischen Kunstdenkmäler können am 16. Oktober mit öffentlichen Verkehrsmitteln und  mit Shuttlebussen erreicht werden. Ein Faltblatt (unten im Bild) informiert über die einzelnen Stätten und über die Fahrpläne.  „Es ist uns gelungen, die Öffnungszeiten aller Kirchen zu koordinieren“, sagt Maria Kreidl. Zu den Besonderheiten zählt heuer die Dreikirchen-Führung im Kloster St. Johann in Müstair zum Thema Stuck, und im Kloster Marienberg wird die Krypta zugänglich sein.

Die Veranstaltung läuft im Rahmen des Interreg-Projektes „Stiegen zum Himmel – Alpine Straße der Romanik“.  Träger ist die Ferienregion Obervinschgau. „Mit dem Tag der offenen Tür schaffen wir seit drei Jahren ein  gezieltes Angebot für alle Kunstinteressierten, für Gäste und Einheimische“, erklärt Präsident Gerhard Malloth. Der Erfolg der vergangenen zwei Jahre bestärkt die Veranstalter, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Die romanischen Kunstschätze ziehen jährlich unzählige Kultur interessierte Besucher an. Das wirkt sich positiv auf die Bettenauslastung aus. (mds)

 

 

Schlagwörter: ,

Wirtschafts-Info: Problem Abfall

7. Oktober 2010 Kommentare aus

Abfallbewirtschaftung ist in der EU ein großes Thema mit entsprechenden Meldepflichten zu Lasten der einzelnen Staaten, wobei speziell Italien wegen der prekären Müllsituation in Neapel Weltruhm erlangt hat. Die Verfrachtung dieser Müllmassen nach Deutschland war am Ende ein zusätzliches Armutszeugnis der staatlichen Abfallbewirtschaftungsmaschinerie.

Mit der Einführung des SISTRI-Systems (ital. sistema di tracciabilità dei rifiuti) soll damit jetzt Schluss sein. Das SISTRI ermöglicht (zumindest theoretisch) die Nachverfolgung der Müllentsorgungen und des Müllaufkommens in Echtzeit  und ersetzt eine Reihe von Pflichten, wie die MUD-Erklärung, die Abfallregister und den Abfallerkennungsschein.

Ab 2. Oktober 2010 soll nun nach mehrmaligem Aufschub der Fristen für alle, laut Gesetz verpflichteten Betriebe, das System in Kraft treten und zwar zumindest für diejenigen Betriebe, die bereits über die notwendige Hardware verfügen. Für all jene Betriebe, die sich zwar im System angemeldet, aber die entsprechende Hardware noch nicht erhalten haben, ist bei Redaktionsschluss ein Aufschub „ad personam“ in Aussicht gestellt worden.

Welche Betriebe sind nun zur Eintragung verpflichtetet?

a) Sämtliche Betriebe, die gefährliche Abfälle erzeugen, transportieren oder bewirtschaften (Gefährliche Abfälle gemäß Anlage A Richtlinie des Umweltministeriums vom 9. April 2002 basierend auf dem Europäischen Abfallverzeichnis);

b) sämtliche Industrie- und Handwerksunternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitern und zwar unabhängig davon, ob gefährliche Abfälle erzeugt werden oder nicht.

Befreit sind somit lediglich Handels- und Dienstleistungsunternehmen, sofern keine gefährlichen Abfälle anfallen.

Die Eintragung erfolgt über http://www.sistri.it. Im Anschluss daran wird man von der Handelskammer kontaktiert, um einen USB-Stick entgegenzunehmen. Dieser enthält die digitale Unterschrift des jeweiligen Betriebes und ermöglicht den Zugang zum System. Sollte ein Betrieb den Abfall selbst zur Sammelstelle bringen, ist zudem eine Blackbox notwendig, die im jeweiligen Fahrzeug installiert werden muss.

Es wird sich zeigen, wie das System am Ende funktioniert. Schwarze Schafe, die ihren Müll unsachgemäß entsorgen, wird es jedenfalls auch in Zukunft mit Sicherheit geben.

Lorin Wallnöfer, Wirtschaftsberater

 

 

Schlagwörter:

50 Jahre Mittelschule Schlanders – „Ad multos annos“

7. Oktober 2010 Kommentare aus

Reinhard Zangerle ist der derzeitige Direktor der Mittelschule „Dr. Fritz Ebner“, Heinrich Kofler (17 Jahre), Helmuth Schönthaler (30 Jahre) und Helmuth Mathà (2 Jahre) die drei Schuldirektoren der vergangenen 50 Jahre. Der erste Versuch eine Mittelschule in Schlanders zu eröffnen geht auf das Jahr 1947 und Josef Benedikter zurück. Fehlendes Personal und mangelnde Räume haben den Versuch scheitern lassen.

Im Vinzenzheim der Barmherzigen Schwestern waren jene 41 Schülerinnen und Schüler untergebracht, die mit dem 1. Oktober 1960 die neu eröffnete Mittelschule in Schlanders besuchten. Eine Schule für den gesamten mittleren Vinschgau sollte es damals, vor 50 Jahren werden, eine, deren Einzugsgebiet von Prad bis Naturns reicht. Die Ausbildung der Mädchen konzentrierte sich auf Hausfraueninhalte, der Unterricht der Buben war künstlerisch ausgerichtet. Die A-Klasse besuchten die Schlanderser Kinder, der B-Zug war den auswärtigen Kindern vorbehalten. Heute, 50 Jahre später, gibt es 17 Klassen und 338 Schülerinnen und Schüler, die die Mittelschule Schlanders besuchen. Eine Schule, die viele Hindernisse überwunden und gleichzeitig Bildungsakzente gesetzt hat. Der Zug mit musikalischem Schwerpunkt und jener mit Montessori-Ausrichtung sind Beispiele. Lob dafür gabs bei der Jubiläumsfeier vergangenen Samstag im Kulturhaus in Schlanders. Versammelt, um zu gratulieren haben sich Schul- und Politikwelt. Bürgermeister Dieter Pinggera: „Großartige Leistungen hat die Mittelschule Schlanders in all diesen Jahren erbracht.“ Landesrat Richard Theiner: „Hier ist viel geistig-kulturelle Arbeit geleistet worden.“ Schulamtsleiter Peter Höllrigl: „50 Schulgemeinschaften nahmen hier Bildung in Angriff.“ Die Festlichkeiten angeführt und umrahmt hat eine Ausstellung von Schülerarbeiten vergangenen Schuljahre unter der Leitung von Isolde Schaller. (ap)

 

 

Schlagwörter:

Freunde Marienbergs auf Schusters Rappen

7. Oktober 2010 Kommentare aus

Josef Trafojer, Ferdinand Gunsch und Florian Walder, im Schuljahr 1960/61 klösterlich eingeschult, erhielten von Präsident Andreas Folie das Dorfbuch Laatsch von Mercedes Blaas

Mit dem Postbus vom Malser Bahnhof zur Schweizer Grenze, von dort auf Schusters Rappen den Rambach entlang nach Laatsch und zurück zum Bahnhof: Der Freundeskreis Marienberg unter Präsident Andreas Folie hat am Sonntag, den 26. September zur traditionellen Herbstwanderung geladen. Der Einladung gefolgt sind, wie in der Vergangenheit auch, viele Freunde Marienbergs aus dem ganzen Land und auch aus Nordtirol. Genüsslich plaudernd und in den Kniekehlen federnd erwanderten die in der Mehrzahl ergrauten Marienberger Freunde das Rambachufer von Puntweil über Rifair bis zur Laatscher Kreuzung. Geschichtliches und aktuelle Diskussionen in und um Taufers streuten entlang des Weges Kenner der EU-Grenzgemeinde mit Humor und Esprit ein: der ehemalige Tauferer BM Heinrich Serafin Schgör und der dortige Raika-Obmann Gerhard Kapeller, beide ehemalige Klosterschüler. In Laatsch erläuterte die Kulturführerin Helene Dietl Laganda historische und ikonografische Besonderheiten der untertunnelten St. Leonhards-Kirche. Nach feiner Wanderung und nach herzhaftem Kunst- und Kulturgenuss empfing Gastwirt Oswald Wallnöfer vom Gasthof Lamm in Laatsch die leicht erschöpfte, dafür aber löwenhungrige Truppe und wusste vorzüglich mit reichlicher Marende zu bewirten. Mit einem Buchgeschenk, auch das gehört mittlerweile zur Tradition der jährlichen Herbstwanderung, wurden jene Klosterschüler geehrt, welche vor 60 Jahren in die erste Klasse in Marienberg Einzug gehalten haben, „als blutjunge Buben mit Holzkoffer und möglicherweise mit Tränen in den Augen“, wie Folie den Erstkontakt mit den klösterlichen Mauern beschrieb. Abt Bruno Trauner, gesundheitlich wieder voll auf dem Damm, beehrte die Freunde Marienbergs in Begleitung von Pater Ulrich Faust. (eb)

 

 

Italien nimmt Kurs auf Privatkonkurs

7. Oktober 2010 Kommentare aus

Mit diesem Titel sollen beileibe keine Anspielungen auf die italienische Staatsverschuldung und auf Möglichkeiten zu deren Beseitigung gemacht werden. Die Rede soll vielmehr von einer Gesetzesvorlage sein, die derzeit im Parlament diskutiert wird und noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden soll.

Gemeint ist damit die Möglichkeit, über ein Entschuldungsverfahren und die teilweise Befriedigung der Gläubiger einen „Schlussstrich“ unter die angehäuften Schulden ziehen und frei von Altlasten einen Neubeginn wagen zu können.

In den Nachbarländern gibt es den sog. Privatkonkurs schon seit über 10 Jahren. Er entspricht im übrigen einer allgemeinen Erfahrung, dass niemandem damit gedient ist, wenn der Schuldner mit dem Mühlstein der Altschulden beladen durchs Leben gehen muss. Es macht vielmehr aus menschlichen und auch aus volkswirtschaftlichen Gründen viel mehr Sinn, vom Betroffenen das Odium des Gescheiterten zu nehmen und ihm die Möglichkeit zu einem Neubeginn mit frischen Energien zu geben.

Wie soll nun das italienische Schuldenregulierungsverfahren aussehen? Gedacht ist es für Privathaushalte und Kleinunternehmer. Den Gläubigern wird ein konkretes Angebot unterbreitet, in welchem Verhältnis sie befriedigt werden sollen und welche Garantien ihnen geboten werden. Wenn 70% der Forderungen sich dafür aussprechen, kann das Gericht das Entschuldungsverfahren eröffnen. Solange dieses läuft, dürfen für die Dauer eines Jahres keine Einzelvollstreckungen und Lohnpfändungen gegen den Schuldner eingeleitet werden. Dieser muss dem Gericht auch einen detaillierten Tilgungsplan vorlegen. Gedacht ist zudem an die Bestellung eines Treuhänders, welchem die Verwaltung des Vermögens des Schuldners und die konkrete Befriedigung der Gläubiger übertragen werden kann. Kommt der Schuldner den eingegangenen Verpflichtungen nicht nach, wird das Verfahren eingestellt und können die „Kampfhandlungen“ fortgesetzt werden.

Alles in allem scheint das Verfahren, von ein paar Schwerfälligkeiten abgesehen, ein taugliches Mittel zu sein. Bleibt nur zu hoffen, dass die Vorlage nicht der vorzeitigen Parlamentsauflösung zum Opfer fällt.

Peter Tappeiner, Rechtsanwalt