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Archive for Oktober 2010

Wilderer-Omertá im Nationalpark

21. Oktober 2010 Kommentare aus

Die Wilderer im Nationalpark StilfserJoch sollen derzeit Hochkonjunktur haben. Gesprochen wird von Hundertschaften, die an Wochenenden unterwegs sind, im Schatten der Nacht und technisch bestens ausgerüstet. Die Aufsichtskräfte hätten kaum eine Chance, sie zu stellen. Aus  vielen ehemaligen Jägern seien Wilderer geworden. Der Nationalpark sei ein wahres Wilderer-Paradies – sagen die einen, die vom Nationalpark schauen weg – sagen andere.

von Magdalena Dietl Sapelza

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Vinschgerwind – Kommentar: Schlau oder Chance?

21. Oktober 2010 Kommentare aus

Der Albin Thöni, ins Wipptal verzogener Prämajurer Geburtsdoc, ist in Pension gegangen. Erhobenen Hauptes geht er. Hat er doch die Geburtenstation am Sterzinger Krankenhaus mit der Wasserwannengeburt dermaßen aufgemöbelt, dass, neben den normalsterblichen Südtiroler Frauen, viel kaprizierte Prominenz aus dem Stiefel mit Wonne in die Thöni’sche Wanne gestiegen sind. Auch mit viel Wirbel in der italienischen Presse. 1996, daran sei erinnert, stand die Geburtenabteilung in Sterzing vor der drohenden Schließung. „Einen Albin Thöni müsste man haben…“ hat 2002 der damals noch Athesia-unabhängige ‚Vinschger’ im Hinblick auf mögliche Neuerungen im Krankenhaus Schlanders geschrieben.

Thönis Ideen – auf andere Abteilungen umgemünzt – könnten Vorbild sein. Vorbild für Findigkeit von Ärzten und Primaren. Die klinische Reform ist in Schlanders bereits fortgeschritten, es wurde in der Vergangenheit rationalisiert, andere Teile der Reform sind nun gedanklich angestupst. Aufhalten wird man sie nicht mehr können, vielmehr gilt es, wie es der ärztliche Leiter Anton Theiner ausdrückt, die Reform als Chance zu nutzen. Zweckoptimismus ist das, aber nicht nur. Trotz oder gerade wegen politischer Vorgaben wird es den Primaren und den Oberärzten in Schlanders Herausforderung sein müssen, für das Schlanderser Krankenhaus, für die Vinschger Bevölkerung und für künftige kluge Medizinköpfe in den Arbeitsgruppen Bestmögliches herauszuholen. Politisch schlau gemacht, das muss man zugeben, ist es, die Verantwortung für die klinische Reform den Krankenhäusern, den Ärzten dort, zuzuschieben. Das kann die Chance sein, letztlich gestärkt aus den Diskussionen hervorzugehen.

Erwin Bernhart, Chefredakteur

 

Sperrfeuer im Gemeinderat

21. Oktober 2010 Kommentare aus

Sperrfeuer aus den eigenen Reihen v.l.: Gerold Frank, Landwirtschaftsreferent Josef Thurner und Thomas Hellrigl: unerwartete Bauernlobbyisten

Mit einem derartigen Sperrfeuer war wohl nicht gerechnet worden. Gerold Frank, Thomas Hellrigl, Egon Alber, Albert Hutter (alle SVP) und Peppi Stecher (Freiheitliche) haben gegen die „Verordnung über Grenzabstände von Obstanlagen zu gemeindeeigenen  Straßen und Flächen“ im Gemeinderat von Mals am vergangenen Donnerstag derart mobil gemacht, dass der Punkt, nach zweiminütiger Pause mit Beratung, vertagt worden ist. BM Ulrich Veith und Landwirtschaftsreferent Josef Thurner wollten in der bislang fehlenden Verordnung unter anderem einen Zaunabstand von einem Meter, vom Teer der Straße aus gemessen. So werde es landesweit gehandhabt, so sei es Gebrauch, so werde es auf Bonifizierungswegen angewandt. Man habe es verabsäumt, die Verordnung im Vorfeld mit den Ortsbauernräten abzusprechen, der Unmut in Bauerskreisen sei groß, hielten Frank und Hellrigl dagegen. Ein halber Meter Abstand sei ausreichend, waren die eingangs Angeführten der Meinung. Es sei nicht fair, so BM Veith, wenn die Bauern in zwei Klassen eingeteilt würden. Die einen, die den Abstand an Bonifizierungswegen einzuhalten hätten und, wenn ein anderer Abstand in der Verordnung gewählt würde, die anderen, die nur einen halben Meter einhalten müssten. Auch die Sicherheit sei ein wichtiger Aspekt. Bei den Bonifizierungswegen werde der 1-Meter-Abstand ja auch nicht eingehalten, musste Frank zugeben. Thurner sieht die Gefahr, dass die Verordnung in den Ortsbauernräten „auseinanderdiskutiert“ werde. Um einen drohenden Untergang bei der Abstimmung zu vermeiden, wurde der Punkt vertagt, mit der Auflage, in den Ortsbauernräten eine Einigung zu finden, ansonsten komme dieselbe Verordnung im November wieder zur Genehmigung in den Rat. (eb)

 

 

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„Hirnrissig“

21. Oktober 2010 Kommentare aus

BM Heinrich Noggler setzt neue Prioritäten in der Gemeinde Graun

Aus der Campiererei auf dem öffentlichen Parkplatz bei der Sport- und Erholungszone (SPER) in St. Valentin wird vorläufig nichts. BM Heinrich Noggler ließ den Gemeinderatsbeschluss, den Albrecht Plangger noch am Ende seiner Legislatur, mit heftigem Gegenwind zwar, durch den Gemeinderat gepeitscht hat, annullieren. „Es wird so sein“, sagt Noggler dem „Wind“, „dass Alfred Waldner seine gesetzlichen Voraussetzungen schaffen wird und dann regelkonform um einen Campingplatz ansuchen wird.“ Am 5. Oktober wurde ein Beschlussantrag der Freiheitlichen vom Landtag genehmigt, die Landesregierung solle eine gesetzliche Grundlage schaffen, dass überall ausschließlich auf Campingplätzen campiert werden darf.

Noch eine Wende bringt Noggler in Graun: Eine weitere Studie von der Innsbrucker Ingenieursgemeinschaft I.N.N. GmbH, welche die Erschließung der Weißseespitze von Langtaufers aus, Stichwort Kaunertal, zum Inhalt hätte, wurde gestoppt. Bereits voriges Jahr wurde eine diesbezügliche Studie mit 25.000 Euro von der Gemeinde finanziert, „aber die Gemeinde hat bisher kein Blatt Papier gesehen“ ärgert sich Noggler. Es sei hirnrissig, wenn da noch eine Studie mit einem ähnlichen Betrag finanziert werden solle, sagt Noggler.

Dafür hat eine Studie über einen möglichen Zusammenschluss Haideralm-Schöneben im Gemeinderat grünes Licht bekommen. Der „Vinschgerwind“ hat diesen Weg bereits in der Nummer 18/10 aufgezeigt. „Fusion oder gemeinsame Betreibergesellschaft oder skitechnischer Zusammenschluss, das sollte sich in dieser Studie von Alois Kronbichler (Kohl und Partner) herauskristallisieren,“ sagt Noggler. (eb)

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Hammer und Meisel dem Volk

21. Oktober 2010 Kommentare aus

In einer Pressemitteilung gibt das Promotorenkomitee der Volksbefragungsinitiative  rund um Oswald Angerer bekannt, dass die schon 2008 erstmalig angestrebte Volksbefragung in der Gemeinde Laas am kommenden 7. November stattfinden wird. Dabei können die Laaser Bürger über drei Anträge abstimmen: Frage 1 (blauer Stimmzettel) beinhaltet die Reduzierung der Gemeindereferenten von bisher 7 auf 5 Referenten, inklusive Bürgermeister. Nach Berechnung des Komitees könnten so jährlich 235.000 Euro pro Verwaltungsperiode eingespart werden. Frage 2 (grüner Stimmzettel) sieht eine Änderung bei Volksbefragungen vor, weiße Stimmen sollen dabei zukünftig nicht mehr bewertet werden. Wird also bei einer zukünftigen Volksbefragung das Quorum von 40% erreicht, entscheidet nur die gültige Mehrheit der Ja- bzw. Neinstimmen. Frage 3 (gelber Stimmzettel) schließlich behandelt die Festsetzung der Möglichkeit einer Einberufung des Rates durch ein Fünftel des Gemeinderates in der Gemeindesatzung. Dadurch würde der einzelne Ratsposten an politischer Gewichtung gewinnen. (uno)

 

 

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