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Leserbriefe 9/10

6. Mai 2010

Verkehr verkehrt!

Die Gemeinderatswahlen am 16. Mai werfen ihre Schatten voraus und es wird heftig über den Verkehr im Vinschgau diskutiert. Die einen halten an der Knoflacher Studie fest, die anderen wollen einen flüssigen Verkehr, und wieder andere am liebsten gar keinen Verkehr. Was tun? Die Verantwortlichen der letzten Jahrzehnte, die viele Umfahrungsstraßen gebaut haben, um dann wieder an den Umfahrungsstraßen zu bauen, kann und will man nicht zur Rechenschaft ziehen. Die Vinschger Bahn, eine willkommene Alternative zur Straße endet leider in einer Sackgasse (Mals), und somit ist sie nicht zukunftsorientiert. Einzelne Gemeinden, wie Schluderns, Mals, Kastelbell usw. wollen einen Alleingang in Sachen Verkehr vorantreiben. Der viel beschworene Zusammenhalt scheint in Gefahr. Wenn ich ein Haus bauen will, brauche ich eben  einen Plan, der mir verdeutlicht, dass man beim Fundament anfangen muss, und nicht beim Dach! Dieser Plan scheint bei einem Verkehrskonzept vom Reschen bis zur Töll zu fehlen. Wir Vinschger brauchen ein Konzept, von Reschen bis zur Töll, per Volksbefragung wird eine Ideallösung herbeigeführt und umgesetzt. Aussagen wie die Gemeinde Prad sie macht, indem sie sagt, wir sind gegen eine große Umfahrung, wären dann vom Tisch.

Gerhard Pali, Prad

Keine Volksnähe

Es ist schon erstaunlich, dass sich die Gemeindeverwaltung von Latsch nicht dafür einsetzt, das Quorum für eine Volksbefragung in der Gemeinde Latsch zu senken. Wird doch immer – insbesondere kurz vor den Wahlen – das Thema Bürgernähe groß geschrieben. Als erst kürzlich vom Freiheitlichen Gemeinderat Josef Kofler ein diesbezüglicher  Antrag eingereicht worden ist, wurde dieser Antrag als populistisch abgetan und von der Mehrheit abgelehnt. Von Seiten der SVP wird ja gerne vernommen, dass die Opposition gegen alles sei, aber hier beweist die Realität leider wieder einmal das Gegenteil. Gerade die SVP stimmt meistens gegen sinnvolle Anträge der Opposition. Jedenfalls ist diese ablehnende Haltung gegenüber einem solchen Beschlussantrag – wie in diesem Fall – für den Bürger absolut nicht von Nutzen.

André Pirhofer, Latsch

Zuerst reden…

Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass in Wahlzeiten Kandidaten mit den unterschiedlichsten Mitteln versuchen, die Gunst der Wählerschaft zu gewinnen. Mit Befremden nehme ich jedoch einen Wahlslogan in der Gemeinde Schlanders „Anpacken statt reden“ zur Kenntnis. Ich dachte, es müsste mittlerweile in den meisten Köpfen der Politiker angekommen sein, dass die Bürger mitdenken und mitreden wollen.

Sie sind reif und aufgeschlossen, haben ein Recht auf eine umfassende Information, wollen ihre Meinungen und Sichtweisen einbringen und werden dann auch eher bereit sein, Entscheidungen mitzutragen und auf deren rasche Umsetzung drängen.

Wohl eher müsste die Devise also lauten: Zuerst reden, dann anpacken!

Reden, um dann gestärkt, von einer breiten Mehrheit unterstützt anzupacken, im Sinne eines demokratischen, bürgernahen politischen Stils!

Es gilt gemeinsam unsere Gemeinde zu gestalten und zu entwickeln, nicht über unsere Köpfe hinweg Entscheidungen zu treffen!

Demokratisches Handeln ist zeitgemäß im Sinne von zuerst reden, informieren, überzeugen, dann zügig und verlässlich anpacken und umsetzen zum Wohle aller, die in unserer Gemeinde leben, wohnen und arbeiten.

Kunhilde von Marsoner, Schlanders

ROTZfrech

Wahlen auf Gemeindeebene haben für den Wähler den Vorteil, dass er sich bei seiner Entscheidungsfindung nicht nur auf die vorteilhaft ausgeleuchtete Selbstpräsentation der Kandidaten in Fragebögen und Werbeanzeigen verlassen muss, sondern auch aus deren Allt-agsverhalten seine Schlüsse ziehen kann.

Und wenn man sieht, welche Autos wo und wie ganz ROTZfrech und selbstherrlich geparkt werden, dann müsste man sich eigentlich so seine Gedanken machen …

Thomas Strobl, Schlanders