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Archive for April 2010

Klanggewaltig und abwechslungsreich

22. April 2010 Kommentare aus

Das Osterkonzert ist das musikalische Highlight der Musikkapelle Taufers i. M.

Abwechslungsreich und anspruchsvoll war das Programm, welches die Musikkapelle Taufers i. M. am Ostersonntag vortrug. Obmann Hanspeter Joos konnte viele Zuhörer im vollbesetzten Saal der Schulturnhalle Taufers begrüßen. Erfreulicherweise sind heuer drei Neuzugänge zur Kapelle zu verbuchen. Mit Johanna Prenner und Lea Spiess an der Klarinette und Roberto Rusconi an der Posaune gehören nun 38 aktive Musikanten zum Klangkörper. Mit dem „Hallelujah Chorus“ aus der Messias Messe von Georg Friedrich Händel wurde das Konzert eröffnet. Die Konzertouvertüre „Etschland“ von Gottfried Veit, „Zu Gast bei Franz von Suppé“ und der Schnellpolka „Unter Donner und Blitz“ von Johann Strauss als traditionelle Blasmusikklänge wurden im ersten Teil des Konzertes vorgetragen. Im zweiten Konzertteil wurden modernere Stücke zum Besten gegeben. Mit dem Grandioso Marsch eröffnet, folgte „Arrows of Lightning“ von Marco Prütz, „Leningrad“ von Billy Joel und „Le Gendarme de Saint Tropez“. Wegen des nicht enden wollenden Applauses spielten die MusikantInnen als Zugabe die Osterpolka und den „Kaiserschützen – Marsch“. Redegewandt führte die Sprecherin Barbara Christandl durch den Konzertabend. Kapellmeister Michael Rufinatscha führt das musikalische Zepter der Kapelle leidenschaftlich und lebendig, eine sichere Hand  bewies er bei der Auswahl der Stücke und bereitete die Kapelle mit viel Geduld und Ausdauer auf das Konzert vor. Gerhard Kapeller, Obmann der Raiffeisenkasse Taufers i. M. überreichte in der Pause ein Glockenspiel, welches im zweiten Teil von den Schlagzeugern bedient wurde. Hanspeter Joos bedankte sich bei Raika und Gemeindeverwaltung für die finanzielle und moralische Unterstützung. (bbt)

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Impression im Vinschgerwind

22. April 2010 Kommentare aus

Zirkusluft

8. April 2010 Kommentare aus

Robert Kuenrath feiert am 26. April seinen 80sten Geburtstag, die Zeit beim Circus Krone ist ihm in lebhafter Erinnerung, gerne erzählt er davon

„Meine liabschten Viecher sein die Löwen, Tiger und Leoparden!“, sagt der „Spangler Robert“ aus Burgeis als er sein Fotoalbum über seine Zeit beim Circus Krone durchblättert. Gemeinsam mit Frau Elisabeth und Enkelin Carolin sitzen wir am Küchentisch. Robert Kuenrath schwelgt mit einem lachenden und einem weinenden Auge in Erinnerungen.

Am 26. April 1930 in Burgeis geboren, als zweitältester von insgesamt acht Geschwistern, wuchs er in einfachen Verhältnissen auf. „In d´Schual bin i nia gearn gongen!“ Mit 16 Jahren wollte Robert einen Handwerksberuf erlernen, es zog ihn in die Tischlerwerkstatt. Aufgrund einer Knochenmarksentzündung musste er diese Lehre abbrechen. So entschied er sich für den Beruf als Schneider. Beim strengen, aber pflichtbewussten und kompetenten Lehrmeister Otto Pfeifer in Burgeis begann er eine Schneiderlehre. Die Tage „af d´Stear“ auf den Höfen in Ulten, Schlinig und Planeil waren eine willkommene Abwechslung zu der Arbeit in der Schneiderei. 19-jährig hatte er ausgelernt und war auf Arbeitssuche. In einer Zeitung fand er ein Inserat vom Circus Krone, welcher einen Kostümschneider suchte. „Sofort hon i mi per Telegramm vourgstellt! Noch fünf Tog isch di Obsoge kemmen!“ Das Glück stand jedoch auf seiner Seite, denn eine Woche nach der Absage kam erneut ein Telegramm des Circus, welches einen Arbeitsvertrag falls Vorhandenseins eines Reisepasses beinhaltete. Robert war im Besitz des Passes, so reiste er im Frühjahr 1953 nach Graz, denn dort gastierte der Zirkus. „Fir miar hot di scheanste Zeit in mein Lebm ounkepp!“  Der Circus Krone ist der größte Wanderzirkus Europas. Sein Winterquartier vom 25. Dezember bis Ende März hat er in der Marsstraße in München, die restliche Zeit bereist er einem Tourenprogramm folgend auch heute noch das gesamte Europa. Robert war Herrenschneider und für die Uniformen der Artisten und Zeltarbeiter zuständig. Acht Jahre begleitete er den Circus durch viele Länder. In den größeren Städten wie Hamburg, Berlin oder Bremen gastierten sie mehrere Wochen. Sonst wurden die Zelte in der Regel nach drei Tagen abgebaut. Über Nacht zog es das kleine Dorf von ca. 400 Personen und vielen Tieren von einem Ort zum anderen. Handwerker (Tischler, Schmiede, Elektriker, Schneider), eine Feldküche, Feuerwehrwagen, Artisten, Löwen, Tiger, Elefanten, Nilpferde, Schlangen usw. wurden auf 250 Zugwaggons verpackt und reisten von Stadt zu Stadt. Robert suchte stets die Gesellschaft der multikulturellen Mitreisenden und auch der Einheimischen. Während des Auf- und Abbaus hatte er frei, konnte die Städte besichtigen. So kam es auch vor, dass sich Liebschaften und Freundschaften entwickelten. In einigen Städten  fiel ihm der Abschied besonders schwer; „Ich wär´ so gern geblieben, aber der Wagen, er rollt!“ In der Feldküche führten ein Chefkoch aus München und ein weiterer aus Neapel das Regiment. „Miar hob´m besser gess´n als in Hotel!“  Seine liebste Freizeitbeschäftigung war das Pflegen und Zusammensein mit den Raubkatzen, die Löwen führte er an der Kette zum Spazieren, auch manche Schmuse- und Streichelstunde verbrachte er mit ihnen. Er half beim Füttern der Tiere mit. Die Schlangen wurden alle 3 Monate mit lebenden Tieren gefüttert. Während der Winterzeit, im „Festbau“ in München wohnte er in einer Villa, ansonsten hatte er einen eigenen Wohnwagen, in dem er schneiderte und schlief. Dem 2,38 Meter großen Bimbo, als größten Mann der Welt, flickte er am Leibe die Hosensäcke. Mit dem Lilliputaner Gerhard verband ihm eine innige Freundschaft, welche auch nach der Zeit beim Zirkus anhielt. Zwei Italientourneen im Winter führten ihn bis nach Neapel. „Hoamweah hon i koan´s kennt!“ Die Zirkuscrew untereinander begrüßte sich mit „Mahlzeit“. Zu Weihnachten und zum Geburtstag von Chef und Chefin wurde groß gefeiert, alle die zum Circus Krone gehörten wurden zu einem Festmahl geladen. Zwei Fotoapparate begleiteten Robert auf seinen Reisen. Viele Schnappschüsse und schöne Bilder füllen mehrere Alben. Nach acht Jahren kehrte er dem Zirkusleben den Rücken. Während einiger Monate arbeitete er als Bergmann in der Zeche Lohberg bei Walsun im Rheinland. Täglich wurden die Bergarbeiter mit einem Förderkorb 1100 Meter unter Tag befördert, an 12 Stundentagen stampften sie mit dem Presslufthammer Kohlen aus den Gesteinsschichten. Diese Arbeit bei einer Lufttemperatur von 50 – 60 Grad war lebensgefährlich. Der Gruß unter den Kumpels im Bergwerk war „Glück auf“. Da in der Heimat keine Arbeit war, zog es ihn als Portier nach St. Moritz, Pontresina und nach Interlaken im Berner Oberland. Mit dem dort Verdienten kaufte er sich oberhalb Burgeis ein Grundstück und begann sich mit dem „Haide-Kiosk“ selbstständig zu machen. Der Tourismus im Vinschgau begann zu florieren. Gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth Renner aus Matsch, die er 1965 geheiratet hat, bewirtschaftete er seine Kunden stets freundlich und zuvorkommend. Elisabeth schenkte ihm die Kinder Theodor, Andrea und Karola. Bald konnte vergrößert werden zur Haidebar und zum heutigen Haidepark, welchen Sohn Theo nun mit der Familie führt. Elisabeth und Robert wohnen seit drei Jahren im Zentrum von Mals, genießen gemeinsam ihren Lebensabend und begrüßen es, wenn sie von ihren Kindern und sieben Enkelkindern für kleine Arbeiten oder Aufmerksamkeiten gebraucht werden.

Brigitte Thoma

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„Kosten sparen oder Einnahmen erhöhen“

8. April 2010 Kommentare aus

Vollversammlung der Ferienregion Obervinschgau; links: Aufsichtsratspräsident Albert Flora, der ein Tourismusleitbild fordert und einen sorgsamen Umgang mit Geldmitteln anmahnt

Mit einem blauen Auge sei man davongekommen, stellte der Präsident der Ferienregion Obervinschgau, Gerhard Malloth, zu Beginn der Vollversammlung am Samstag vor dem Palmsonntag in Glurns fest. „Wir hoffen, dass das laufende Jahr nicht so schlecht verlaufen wird, wie es die Prognosen darstellen“, sagte Malloth. Und warnte gleichzeitig vor Billigpreisen, die die Situation nicht verbessern. Stärken und Gemeinsamkeiten gelte es zu nutzen.

Mit gut 362.000 Nächtigungen im Jahr 2009 hat die Ferienregion ein Plus gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Dafür gebe es eine Erklärung: Seit Juni 2009 sei der Stadtcamping in Glurns in der Statistik dabei, zudem auch die Nächtigungen der Schutzhütten. Mit einem Bettenrückgang von 168 konnten die 2.672 Betten der Ferienregion im Schnitt 124 Auslastungstage verzeichnen. Mit großen Unterschieden in den Fraktionen: Die Spannweite in den Auslastungstagen reicht von Matsch mit 66 bis zu Prämajur mit 151. Letzteres sollte das Ziel für die gesamte Ferienregion sein, sagte Malloth.

Mit einem vielfältigen Programm hat das Team der Ferienregion, gemeinsam mit Vereinen, verschiedenen Organisationen, Höfen und Almen, die Gäste vor Ort betreut. Ein Programm, das von kulturellen Führungen und Fahrten, über geführte Wanderungen, zu Radfahrerbetreuung, hin zu Verkostungen und Hofführungen und zur Betreuung der Gästekinder gereicht hat. Auch für die Winterbetreuung war gesorgt. Großveranstaltungen, der Wintertriathlon, die Langlauf-Italienmeisterschaft in Schlinig, das Sommermeeting in Mals, Xong, die Ritterspiele in Schluderns, die Palabiratage in Glurns, der Vinschger Volksmusik- und Schlagerabend und der Glurnser Advent, um nur einen Ausschnitt zu nennen, waren die weithin hörbare Begleitmusik für die Ferienregion Obervinschgau. Ähnliche Veranstaltungen im laufenden Jahr, zu denen die „Vielfalt der Kräuter und Bergblumen“ im Juli hinzukommen wird, werden der Ferienregion rund um den Watles, der Churburg und Glurns, wiederum Werbung nach außen bescheren.

Glänzende Veranstaltungen nach außen lassen über die interne Befindlichkeit des Vereins nicht hinwegtäuschen. Klare Worte fand der Wirtschaftsberater Siegfried Wegmann nach der Bilanzanalyse, die für das Geschäftsjahr 2009 einen Verlust von rund 2000 Euro aufwies. „Wir waren nicht imstande, die 150.000 Euro an Schulden in den letzen zwei Jahren abzubauen. Da wird man etwas tun müssen. Entweder Kosten einsparen oder Einnahmen erhöhen“, sagte Wegmann. Aufsichtsratspräsident Albert Flora empfahl die Jahresabschlussrechnung zu genehmigen, nicht ohne zuvor sowohl dem Vorstand als auch den Mitgliedern ins Gewissen zu reden: Die Mitgliedsbeiträge seien in den letzten drei Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Sträflich vernachlässigt wurde die Anwerbung neuer Mitglieder, sagte Flora. Flora mahnte ein touristisches Leitbild an, ohne das „sich die Ferienregion nicht weiterentwickeln wird“. Zudem seien Klein- und Mittelbetriebe verstärkt zu unterstützen. Nachdem man für das Geschäftsjahr 2008 einen Gewinn von 23.000 Euro ausgewiesen habe, sei 2009 eine Hallelujastimmung gewesen. „Man hat sich um das Finanzielle nicht so sehr gekümmert“, sagte Flora. Der Verwaltungsrat empfiehlt, die Ausgaben im laufenden Jahr sorgfältig zu prüfen.

Mit einer Gegenstimme wurde im Anschluss eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um 10 Prozent beschlossen. Seit 2003 waren die Beiträge gleich geblieben. (eb)

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„Man muss den Mut für Reorganisation haben“

8. April 2010 Kommentare aus



Vinschgerwind Titel 7-10

Karfreitag vormittag: Bei einem Kaffee im Gasthof „Rössl“ in Rabland spricht LH Luis Durnwalder mit dem „Vinschgerwind“ über seine Nachfolgespekulationen, darüber, „dass man nie weiß, was in der Politik passieren wird“, über die Verkehrsdebatte im Vinschgau, über mögliche Fusionen von Skigebieten, über eine Reorganisation bei den Tourismusverbänden und über den Vinschger Stromkrieg.

Interview: Erwin Bernhart

Fotos: Angelika Ploner

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