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Neues Outfit und neuer Energieleitplan

12. August 2010

Nikolaus Pichler, tagraum.Agentur für Kommunikation

Martina Waldner

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Die Gemeinde Mals bzw. deren Verschriftlichtes bekommt ein neues Outfit. Nikolaus Pichler und Martina Waldner von „tagraum. Werkstatt für Kommunikation“ aus Meran, haben ein Logo entworfen, welches die Gemeinde in Zukunft nach außen präsentieren wird. „Ist ein Leitbild die Seele einer Gemeinde, so soll die Dachmarke diese nach außen repräsentieren“, sagte Pichler anlässlich der Vorstellung bei der Gemeinderatssitzung vor zwei Wochen. „Mals leben, vivere Malles“ sage alles, sekundierte die gebürtige Schleiserin Waldner. Das Signet sei eine maximale Reduzierung des Malser Wappens: der rot-weiß-rote Bindenschild und die drei roten Kugeln, im Original auf goldenem Hintergrund ein Dreieck bildend. Das Signet ist ausbaubar: „Kultur leben“, „Energie leben“, „Architektur leben“, je nach Thema und Bedarf. In den Genuss des neuen Auftritts kommen gleich mehrere Drucksorten. So ist das Malser Gemeindeblatt, nicht zu seinem Nachteil, von den Meranern mit neuem Layout der Linie angepasst worden und auch die Broschüre des „Energieleitbildes“, welche den Haushalten zugestellt wird.

Das „Energieleitbild“, vor einiger Zeit als neues Energiekonzept angekündigt, stellte Rupert Rosanelli von der Firma „Syneco“ vor. Entstanden sei es im Auftrag der Gemeinde Mals, gemeinsam mit dem Raiffeisen-Energieverband und einer Arbeitsgruppe in Mals. Als Ausgangslage wurde der derzeitige Verbrauch geschätzt: rund 20 Millionen Kilowattstunden (kWh) an Strom wird in der Gemeinde Mals pro Jahr verbraucht. Erzeugt werden über die Wasserkraftwerke (Seledison, Trinkwasser Planeil, Kraftwerk Schlinig), über die Windkraftanlage Marein, an der die Gemeinde Mals beteiligt ist, und über alle Photovoltaikanlagen in der Gemeinde 14,5 Millionen kWh jährlich. An die 43 Millionen kWh zusätzlich sind möglich, wenn Wasser, Wind und Photovoltaik maximal ausgebaut werden.

60 Millionen kWh sind es beim Wärmeverbrauch. 13,7 Millionen kWh werden derzeit erzeugt, theoretisch ausbaubar auf 26,3 Millionen kWh.

Erklärtes Ziel ist es, die Gemeinde Mals energieautark zu machen, d.h. der Verbrauch soll durch eigene Energieerzeugung gedeckt werden. Der „Energieleitplan“ soll als Instrument dorthin führen. Auf dem Weg zur Energieautarkie sind einige Hausaufgaben zu machen und zwar in den Bereichen Energieeinsparung und Mobilität, in der Energieproduktion und in der Verteilung.

BM Ulrich Veith, Bernhard Pircher, Rupert Rosanelli: Neuland in Mals

Die Gemeinde selbst will als Vorbild vorangehen und jeweils zwei Gebäude pro Jahr auf Klimahaus B-Standard sanieren. Neue Gebäude werden als Klimahaus A ausgeführt. Bei der Stromverteilung will man das Verteilernetz, welches bisher vom ENEL betrieben wird, durch „lokale Strukturen“ übernehmen. Zudem soll ein lokaler Energiebetrieb, „Malser Energiebetriebe“, gegründet werden, wobei man eine Energiegenossenschaft als geeignete Gesellschaftsform ansieht. Dabei soll die vorhandene E-AG nicht angetastet werden.

„Die im Energieleitplan aufgezeichneten Möglichkeiten und Potenziale kann und will die Gemeinde nur gemeinsam mit den Bürgern umsetzen“, heißt es in der Broschüre, und: „Die einzige Rechtsform, die diesem Anspruch gerecht wird, ist die Genossenschaft.“

Rosanelli hat im Gemeinderat noch gesagt, dass man offen bleiben müsse, sich mit lokalen Partnern zu verbünden. Zudem könnte Mals als Endstation der Vinschgerbahn ein Kompetenzzentrum für Elektromobilität werden. „Das Energiekonzept ist für die Gemeinde Mals eine Waffe mit klaren Vorstellungen in den Verhandlungen auf politischer Ebene“, antwortete Rosanelli auf die Frage nach dem „Faktor Bozen“. Eine Netzübernahme, so BM Ulrich Veith, sei aus strategischen Gründen für einen Kompetenzaufbau in der Gemeinde wichtig. Zudem plane man eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Prad. (eb)

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