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Leserbriefe 19/09

8. Oktober 2009

Die Wahlgesetzstrategen

Welche Berufsgruppe wird die nächste sein, der die SVP-Wahlstrategen das passive Wahlrecht verbieten wollen? Allen Lehrerinnen und Lehrern vielleicht? Dass die Gemeindesekretäre aufgrund ihres besonderen Nahverhältnisses zur Verwaltung nicht auch Bürgermeister oder Gemeindereferent sein können, mag recht verständlich sein. Aber den Amtsärzten eine Kandidatur für den Gemeinderat zu verbieten zeigt eindeutig, wie groß die Angst vor kompetenten Personen ist und noch dazu, wenn sie nicht auf einer SVP-Liste kandidieren. Für die Amtstierärzte hat man ja ein praktisches Schlupfloch gefunden, indem sie einfach um die Ausklammerung ihrer Gemeinde ansuchen können.

Wieso will man nicht endlich das Wahlrecht an den effektiven Wohnsitz koppeln und für Ansässige eine Briefwahl einführen? Unzählige Wahlberechtigte haben ihren Wohnsitz nämlich im Ausland und keinen Überblick mehr über die Situation und Bedürfnisse unseres Landes. Noch dazu erhalten diese – SVP sei Dank – horrende Fahrkostenrückvergütungen. Würden alle betroffenen Zig-Tausenden dieses Recht beanspruchen, müssten ca. 11.000.000 Euro bei jeder Landtagswahl ausbezahlt werden. Die Begünstigten schütteln ja selber immer wieder den Kopf, wenn sie die Nikolausbriefe unseres Landeshauptmannes, sonstigen Wahlwerber und Behörden bekommen und fragen sich: Ist das ein Aprilscherz? So kann man sich eben wichtige Stimmen im Ausland erkaufen und das auf Kosten der Steuerzahler. Da stellt sich mir doch gleich die Frage: Wie lange können wir uns noch solche Wahlgesetzstrategen leisten?

Rudi Maurer, Prad

„Tschigg und Handy“

Die Schule hat begonnen und das Rauchen auf den Schulhöfen geht wie bisher weiter. Kurse, mit dem Rauchen aufzuhören, sind gut und recht., aber packen wir das Problem endlich bei der Wurzel an. Fangen wir beim Kindergartenpersonal an und gehen hoch bis zu den Hochschulen. Sämtliches Personal, Lehrerinnen, Lehrer, Sekretäre usw., das neu eingestellt wird, muss sich als Nichtraucher erklären können. Bereits Angestellte sollen das Rauchen innerhalb eines Jahres aufgeben müssen. So wird sich jedes studierende Mädel oder Junge gut überlegen, mit diesem ungesunden Laster anzufangen.

Manche Mütter wissen oft nicht, wie sie mit zwei oder drei Kindern über die Straße sollen, denn in einer Hand haben sie eine Zigarette und in der anderen das Handy. Arme Kinder, eure Mutter hat leider nur zwei Hände und die sind leider besetzt. Ich habe die Väter vergessen, die sind auch nicht besser.

Name der Redaktion bekannt

„Weil sie Angst haben…“

Landeshauptmann Durnwalder und die SVP rufen bei Gemeinderatswahlen, bei Landtagswahlen, bei Parlamentswahlen und bei Europawahlen die Bevölkerung immer dazu auf, sich zu beteiligen. – Weil wir Bürger doch froh sein sollten, dass wir in der Demokratie wählen dürfen.

Bei den Wahlen am 25. Oktober, wo es um mehr Mitbestimmung für die gesamte Bevölkerung geht, rufen Landeshauptmann und SVP-Spitze nun dazu auf, nicht zur Wahl zu gehen! – Weil sie Angst haben, in Zukunft nicht mehr alleine die gesamte Macht ausüben zu dürfen. Was sind das in Wirklichkeit für Demokraten, die Angst vor dem eigenen Volk haben?! Sind sie wohl würdig und fähig, uns, als inzwischen selbstbewusstes und selbstdenkendes Tirolervolk zu vertreten?!

Schauen wir doch in die Schweiz und nach Bayern, wie direkte Beteiligung des Volkes dort hervorragend funktioniert. Dort wird sogar viel sparsamer und vernünftiger mit den Steuergeldern umgegangen als bei uns. – Weil die Bevölkerung weiß, dass es ihr eigenes Geld ist!

Nebenbei ist ein Volk, das mitentscheiden und mitdenken darf, glücklicher und zufriedener!

Ernst Gögele, Plaus