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Archive for the ‘….Gesellschaft’ Category

Leserbriefe 3/11

10. Februar 2011 Kommentare aus

„Nicht das drin, was draufsteht“

Wir waren unterwegs als Familie (Kinder,Hund) und voller Erwartungen nach Rabland zur wohlbekannten Eisenbahnwelt. Laut(ere) Werbung: 3 Etagen Erlebnis, große Kinderspielecke, kinder- und familienfreundlich. Werbung ist nicht gleich Realität.

Realität: Die 3 Etagen muss man auf 1 kürzen, die große Kinderspielecke beschränkt sich auf gut geschätzte 3 Quadratmeter mit keinen Besonderheiten und die Freundlichkeit ließ in jeder Hinsicht zu Wünschen übrig.

Ein „griast enk“ oder sonstige Begrüßung fiel aus, man ging gleich zur Tagesordnung über. Ein energisches “nichts anfassen“ oder „runter hier“ kam von der Empfangsdame gegenüber den kleinen Kindern. Der Hund wurde gleich sprichwörtlich nach draußen verbannt, obwohl er nicht größer ist als eine Katze. So ging es im nächsten Stock weiter, diesmal war der zuständige „Eisenbahn-Freund“ ein Herr.

Familien- und Kinderfreundlichkeit wird bei den Eisenbahnfreunden wohl anders verstanden! Meiner Meinung nach sollten Einrichtungen wie diese kinderfreundlich gebaut werden oder die Werbung muss heißen für Kinder ab 14. Fazit: „Es steckt nicht das drin, was draufsteht“.  Wie bei Lebensmitteln kann man diesen Satz exakt auf die Eisenbahnwelt umwälzen. Danke für das einmalige Erlebnis.

Name der Red. bekannt

 

„Dieses Projekt darf nicht realisiert werden!“

Alsack! Das war ein ruhiger, beschaulicher Ort – bis in unmittelbarer Dorfnähe (ca. ½ km entfernt), still und heimlich, ohne (wie versprochen) die Bevölkerung zu fragen, ein ca. 100 m hohes Windrad aufgestellt wurde! Seitdem hat sich vieles zum Negativen verändert:

– Sich im Freien aufzuhalten ist nicht gerade erholsam, wenn man dieses nervtötende Gesurre und Gedröhne vernimmt!

– Nachts muss man die Fenster schließen, damit man schlafen kann!

– Jeden Tag den Blick auf dieses riesige, nicht zu übersehende Ungetüm werfen zu müssen, das tut weh!

– Der Wert der Häuser ist jetzt schon gesunken!

– Alsack ist sicher nicht attraktiver geworden!

Das sind andere Fakten! „Nur ein Probebetrieb“, so wurden wir jahrelang beschwichtigt. Jetzt soll aus diesem Probebetrieb ein Windpark mit noch größeren und noch höheren Windrädern gebaut werden. Wenn ich mir das vorstelle, dann mache ich mir ernsthaft Sorgen um unsere Zukunft hier im Obervinschgau! Erst eins, dann zwei, dann sechs oder sieben, dann… Wo wird das enden? Dieses Projekt darf nicht realisiert werden! Die beiden bestehenden Windräder müssen beseitigt werden, damit die Bevölkerung hier endlich wieder in Ruhe leben kann und nicht der „sauberen“ Energie geopfert wird!

Für die Dorfgemeinschaft Alsack, Kofler Hedwig, Alsack

 

die trotzdem logik

die trotzdem- logik des herrn y  („Vinschgerwind“ Nr. 2/11) kann weitergeschrieben werden. alle psychologen wissen, dass kinder welche in gesunden familien, wo mutter und vater zeit und geborgenheit schenken, weniger schulprobleme haben, emotional ausgeglichener sind und trotzdem fordert man immer mehr kitas. schulgemeinschaften fangen an, für  ganztagsschulen werbung zu machen. kinder dürfen nicht mehr kinder sein, sie dürfen nicht mehr frei spielen, ihr tagesablauf muss von morgens bis abends verplant sein. man jammert über zuviel morgenverkehr in schul- und kindergartennähe und  trotzdem bringt die liebe mutti ihren prinz oder ihre prinzessin wegen biologischem essen oder „besseren lehrern und arbeitsmaterialien“ von a nach b, von b nach a, von c nach b usw.. trotz arbeitsgruppen zur aufwertung von stadt- und dorfkernen, trotz gedenkfeiern für johann evangelist holzer, paul flora  und karl  plattner baut man betonmauern und stellt schwarze betonkisten mitten in dorfkerne. man zerstört harmonische dorf- und stadtbilder, erweitert ein kulturhaus mit einer plastikfolie und lässt diese dann vom winde verwehen. viele sehen es, aber schweigen, weil,  ja weil…

Name der Red. bekannt

 

 

Egerländer Musik

10. Februar 2011 Kommentare aus

Die Zuhörerinnen und Zuhörer im  vollbesetzten Burgeiser Kulturhaus waren am Samstag, den 22. Jänner begeistert. Die Obervinschger Böhmische hatte ihnen einen herzhaften, musikalischen  Ohrenschmaus bereitet, bei dem sie zu guter Letzt auch noch die Gelegenheit hatten, bei Speis und Trank die Geselligkeit zu pflegen.

Das Konzert bildete den Abschluss eines Seminars, das die Musikanten der Böhmischen unter der Leitung von Freek Maestrini in den Tagen zuvor besucht hatten.  Maestrini war lange Zeit Flügelhornist der original Egerländer Musikanten unter Ernst Mosch und heuer bereits das zweite Mal in Burgeis.

Auf dem Konzert-Programm stand deshalb beschwingte Egerländer-Musik, dirigiert von Maestrini. Für musikalische Abwechslung sorgten die Sängergruppe „Zuafoll“, geleitet von Silvia Telser, und der Tauferer Viergesang mit Gerlinde Warger, Bruno Pegoraro, Heidi Warger und Luis Dietl.

Zu fast jedem Abend mit der Obervinschger Böhmischen gehören auch spontane Gesangseinlagen der Bläser. Tonangebend dabei sind meist die zwei „Burgeiser Schlosserbuabm“ Hans und Peppi Moriggl, die Musik im Blut und unzählige Liedertexte  im Kopf haben. Auch dieses Mal überraschten sie mit Duetts. Die Veranstaltung war Teil des Kulturprojektes Malettes Winter-Kultur-Zeit und wurde vom Bildungsausschuss Mals betreut. (mds)

 

 

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Das Kegelspiel

10. Februar 2011 Kommentare aus

Die Großfamilie Hans und Martha Dietl

Beim Kegelspiel im alten Sporthotel Kurzras. Dahinter (über seinem Kopf) erkennbar Martha Dietl und neben ihr das befreundete Ehepaar Andorfer. Aufnahme etwa 1970; Hans Dietl ist 1977 verstorben.

Eine Familie ist kein Kegelspiel, wenngleich vieles daran erinnern mag. Dazu einige Gedanken, besonders das weiblich Oberhaupt der Familie betreffend.

Martha Dietl, geboren Lechner, ist am 2. Februar 2011 im neunzigsten Lebensjahr verstorben und wurde am Mittwoch, 4. Februar im Friedhof zu St. Martin in Göflan begraben. Sie hatte mit dem aus Göflan stammenden Politiker Hans Dietl 13 Kinder und war zeitlebens eng mit den Menschen dieses Dorfes verbunden.

Hier, im Göflaner Schallerhof, wurde mit den vielen Kindern im Sommer gelebt, hierher kam der politisch engagierte Ehemann immer zurück, wenn er Kraft schöpfen wollte. Hier fand er Geselligkeit, Erholung, Verständnis, lange Zeit auch breite Zustimmung für seine politische Linie. Bis er ausschwenkten, neue Wege aufzuweisen begann, sich plötzlich als Außenseiter wiederfand und von der Partei isoliert wurde.

Diesen Weg hat Hans Karl Peterlini in seinem Buch über den Politiker „Hans Dietl – Biografie eines Südtiroler Vordenkers und Rebellen, mit Auszügen aus seinen Tagebüchern“ (Raetia Verlag Bozen 2007) ausführlich dargestellt; darin wird auch sein inniges Familienleben sichtbar.

Es gibt ein Bild, das zeigt den Politiker Hans Dietl beim Kegelspiel im Schnalstal. Dort, im ehemals bescheidenen und soliden Alpengasthof, hatte ich Gelegenheit, mit dem Politiker zu sprechen. Dazu wäre viel zu sagen; ich denke jetzt aber vor allem an seine gescheite und tapfere Frau, die ihren Mann immer ermutigte. Ohne sie hätte er nie den politischen Mut und die Kraft gehabt, gegen den Strom zu schwimmen. Hans Dietls Hauptleistung kann so gesehen werden: Er ist der Vater der Südtiroler Autonomie, die er gegen den Widerstand der Trentiner und vieler Südtiroler Parteigenossen durchsetzte; das „Los von Trient“ ist seine Leistung. Er ist aber auch ein Vordenker, was das Zusammenleben der Volksgruppen betrifft. Er hat mit viel Arbeitseinsatz und finanziellen Opfern (und wenig Gegenliebe durch die Partei) eine italienischsprachige Zeitschrift herausgebracht -Realtá sudtirolese-, in der erstmals den Italienern die Vorteile der Autonomie für alle erklärt werden konnten. Diese Politik wird erst jetzt in ihrer Weitsicht erkannt. Er war schon sehr früh davon überzeugt, dass Südtirol eine Parteien- und Medienvielfalt braucht.

Das Ehepaar Martha und Hans Dietl mit den Kindern Christl und Walter in der Sommerfrische, Sarnthein 1946.

Und hinter all dem steht seine Frau Martha, vor allem durch ihre herzliche Großzügigkeit. Die Vielfalt der Begabung ihrer Kinder, die zahlreich gebotenen Anregungen, die in unseren Breiten keineswegs selbstverständliche Toleranz, all das hat mit dieser Frau zu tun. Sie, die Boznerin, hat in jeder Hinsicht mitgespielt hat, nicht nur politisch, auch beim Kegelspiel.

Eine Familie ist kein Kegelspiel. Auch die Politik ist kein Kegelspiel. Trotzdem ist das Spiel, verstanden als Spielraum, eine sehr ernste Sache. Es gibt viele Sagen, die sich mit dem „goldenen Kegelspiel“ befassen; darin ist Spiel mehr als nur Belustigung. In diesen Geschichten wird Schicksal gespielt mit Hinweisen auf Schuld und Sühne. Kegelspiel als Spielraum, als Freiraum. Hans Dietls Wurf traf „alle Neune“. Er hat immer wieder ins Volle getroffen, nicht zuletzt durch die fröhlich aufopferungsvoller Hilfe einer Frau, die hinter ihm stand. Wie hier auf dem Bild mit dem Kegelspiel, dahinter die ruhende Kraft: Seine Frau Martha.

Hans Wielander

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Der Alpenverein wächst und gedeiht

10. Februar 2011 Kommentare aus

v.l. Manfred Gemassmer, Wolfgang Punter, Martin Punter, Christian Gamper und Maria Belinda Wopfner

Eine Kletterhalle ist jenes Anliegen, das für die Alpenverein-Sektion Schlanders Priorität hat. Die Nachfrage nach Klettern übersteigt das Angebot, das die Sportkletterer im AVS in Martell betreuen. Bei der jüngsten Vollversammlung hat Manfred Gemassmer, der AVS-Leiter, das Anliegen mit Nachdruck bei BM Dieter Pinggera deponiert. Gekommen zum Rosenwirt sind am Samstag vor zwei Wochen etliche Mitglieder. Deren 723 zählt die Alpenverein-Sektion Schlanders mit Anfang dieses Jahres. 99 sind 2010 dazugekommen. An den 33 Veranstaltungen  im abgelaufenen Jahr – Wanderungen, Gletschertouren, Hüttenlager, um nur einige zu nennen – haben 650 Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Seniorinnen und Senioren teilgenommen.

Höhepunkte, Angenehmes und weniger Angenehmes gab’s von den Referenten der Untergruppen im AVS-Schlanders zu hören: vom BRD (Wolfgang Punter), der Jugendgruppe (Martin Punter mit Elke Kofler VKE), dem Sportkletterverein (Christian Gamper) und dem Sportkletterteam (Maria Belinda Wopfner i.V. von Christian Platzer).

Eingesetzt worden ist eine Mountainbike-Arbeitsgruppe, die Vorschläge für ein Auskommen zwischen Wanderern und Radfahrern erarbeiten soll. Diskutiert wird zweierlei: Einige Steige nur für Wanderer und andere nur für Radfahrer auszuweisen oder aber Uhrzeit-Regelungen einzuführen. Arg ist’s in Schlanders auf den Abschnitten Göflaner Alm – Hasl und St. Martin – Tappein. (ap)

 

 

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Über Stock und Stein mit dem Alpenverein

10. Februar 2011 Kommentare aus

v.l.: die Vorsitzende des AVS Prad Daniela Mayr, der geehrte Klemens Reinstadler und der Prader AVS Sektionsstellvertreter Martin Andres

Am 29. Jänner lud die AVS-Sektion Prad am Stilfserjoch zur Jahreshauptversammlung. Erst 1996 gegründet, wuchs man rasch und kann aktuell an die 525 eingeschriebene Mitglieder begrüßen. Die Sektionsvorsitzende Daniela Mayr resümierte in einem kurzen Jahresrückblick die zahlreichen Freizeitangebote, welche vom Schneeschuhwandern über Gipfel-, Gletscher- und Skitouren bis hin zu Lawinen- und Gletscherschulungen reichen. Viele zusätzliche Angebote wie z.B. Seniorenwanderungen oder Klettertraining in Schluderns runden diese Aktivitätsvielfalt sinnvoll ab. Aktuelle Inhalte wie die umstrittene Asphaltierung der Prader Sand waren ebenso Thema wie die zunehmende Ruhestörung von Wildtieren durch zahlreiche Mondschein- oder Schneeschuhwanderer. Ehrungen gab es im Anschluss für einige langjährige Mitglieder: Josef Platter für 40 Jahre, Gapp Rosina, Reinstadler Klemens, Oberegger Erwin und Wallnöfer Georg für 25 Jahre treuer Vereinszugehörigkeit. Man verabsäumte es dabei auch nicht, allen aktiven Mitgliedern zu danken, welche mit viel Engagement und Tatkraft eine erfolgreiche Vereinsarbeit erst ermöglichen. Mit Hilfe von Bildern und Texten war man erneut „Unterwegs über Stock und Stein“ und ließ das vergangene AVS-Jahr nochmals in komprimierter Form Revue passieren. Speis und Trank, in geselliger Atmosphäre, ließen den Abend angenehm verklingen. (re)

 

 

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