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Das Fenster – Nachdenken über Tirol

24. Februar 2011 Kommentare aus

Der über 82jährige Wolfgang Pfaundler, langjähriger spiritus rector der Tiroler Kulturzeitschrift „Das Fenster“ beim ARUNDA Fest 2006 im Schlosshof der Schlandersburg, daneben der frühere Landeshauptmann von Tirol, Wendelin Weingartner, Großenkel des Kunsttopographen Josef Weingartner

Wolfgang Pfaundler von Hadermur, geboren am 1. Jänner 1924 in Innsbruck, ist Volkskundler, Schriftsteller, Fotograf und Aktivist aus Tirol – so die Information aus dem Internet.

Er war jahrzehntelang instiktsicherer Redakteur der Tiroler Kulturzeitschrift „Das Fenster“ und so kam er zusammen mit Wendelin Weingartner, dem ehemaligen Landeshauptmann von Nordtirol, anlässlich der Dreißigjahrfeier der Südtiroler Kulturzeitschrift ARUNDA als Gast zum Fest in die Schlandersburg.

Weingartner, dessen Vorfahren aus Osttirol stammen, erzählt in seinem Artikel über „Obertilliach und das Cadore“ liebevoll von seinem italienischen Urgroßvater Giovanni, der aus dem Cadore kam (in „Tirol an Isel und Drau“, ARUNDA 65). In seinem Buch „Nachdenken über Tirol“ (erschienen 1993 im Innsbrucker Haymon Verlag) schreiben er und zahlreiche Mitarbeiter über das alte und ewig junge Thema zum Tiroler Selbstverständnis. Seit Jahren erscheinen in der Südtiroler Sonntagszeitung „Zett“ kulturpolitische Glossen aus seiner Feder.

Was aber bedeutet – auf Pfaundler bezogen – die Bezeichnung „Aktivist aus Tirol“? Im Zweiten Welt-krieg kämpfte er gegen das Hitler-Regime, wo er gemeinsam mit Hubert Sauerwein Initiator und Leiter der Widerstandsgruppe im Ötztal war. Im Gebirge konnte sich diese Gruppe bis Kriegsende erfolgreich vor den Nationalsozialisten verstecken und übernahm im Mai 1945 die Macht im Ötztal, die sie darauf hin den kampflos einmarschierenden Amerikanern übergaben. 1958 veröffentlichte Pfaundler „Südtirol – Versprechen und Wirklichkeit“, ein Kompendium der diplomatischen Verhandlungen und politischen Geschehnisse in und um Südtirol seit 1919. Als es dem Nachschlagewerk allerdings nicht gelang, die Öffentlichkeit für die Sache der unterdrückten Südtiroler zu mobilisieren, griff Pfaundler zu radikaleren Methoden, um seinem Wunsch nach „Freiheit für Südtirol“ nachzuhelfen. Selbst habe er nach eigener Aussage aber nie Bomben gezündet. Er trat vielmehr als „logistischer“ Helfer und Ratgeber auf den Plan.

Der aus Rovereto stammende Rechtsanwalt Sandro Canestrini hat wiederholt die Südtiroler Rebellen und Freiheitskämpfer vor Gericht verteidigt, dahinter seine Frau Martha, vielen bekannt als erfahrene Gärtnerin, als Wissende in Dingen des Wachsens.

Dennoch wurde Pfaundler 1962 in einem Mailänder Sprengstoffprozeß beschuldigt, die berüchtigten Herz-Jesu-Nacht vom Juni 1961, in der 48 Strommasten gesprengt wurden, organisiert zu haben und wurde in Abwesenheit zu zwanzig Jahren und elf Monaten Haft verurteilt, woraufhin er über Jahrzehnte nicht die italienische Grenze passieren konnte. Erst im Jänner 1998 informierte der italienische Staatspräsident Oscar Luigi Scalfaro Bundespräsident Thomas Klestil, daß er vier ehemalige Südtirolaktivisten, nämlich Dr. Heinrich Klier, Peter Matern, Prof. Wolfgang Pfaundler und Gerhard Pfeffer begnadigt habe.

2006 saßen also die verschiedensten Temperamente, die sich allerdings in einer besonderen Weise gegenseitig ergänzten, hier beim Fest im Schlosshof zusammen. Unter anderem auch Martha, die charmante Frau des Rechtsanwaltes Sandro Canestrini. Er hat wiederholt die Südtiroler Freiheitskämpfer vor Gericht verteidigt. Er, Sohn einer alten Roveretaner Familie, die einst für die Autonomie des Trentino gekämpft hat, weiß genau, dass das Freiheitsrecht für alle gelten muss. Was für die Trentiner Irredentisten ein Anliegen war, muss auch den Südtirolern zugestanden werden. Eine Überzeugung, die er immer wieder durch großen Einsatz unterstrichen hat; dafür bekam er auch das Tiroler Verdienstkreuz, worüber er sich sehr gefreut hat. Das Fest zu diesem Anlass auf Schloss Tirol, die Feier mit den Psairer Schildhofbauern, die Trachten, die Erinnerung an den Ursprung Tirols hier in diesem Land – all das hat ihn, den gebildeten Weltmann, sehr gefreut.

Freude auf einem ganz anderen Gebiet bereitet seine Frau Martha Debiasi (geboren 1942 in Schlanders, ihr Vater war Stationsvorsteher) mit zahlreichen Sendungen über Blumen und Gärten und mit ihrem Buch über „Bauerngärten in Tirol und im Trentino“. Diese 1987 erschienene Arbeit ist noch in italienischer Sprache lieferbar: „Orti in Tirolo e Trentino“. Gemeint ist damit natürlich ganz Tirol, das bis Ala reichte. Wobei die Gartenspezialistin – wollte sagen „die Blumenkönigin“ – den Bauerngärten brauchtumsmäßig, geographisch und klimatisch bis in den angrenzenden Süden folgte und dabei uralte Wurzeln freigelegt und das Verbindende zwischen Tirol und Trentino aufgewiesen hat.

Ein Fenster öffnen, in alle Richtungen, das war auch das Anliegen der 1967 von Fritz Prior gegründeten Tiroler Kulturzeitschrift „Das Fenster“. Bis in unser Jahrtausend von Wolfgang Pfaundler betreut, enthielt es ausgezeichnete, das ganze Tirol umfassende Kulturreportagen und eigene Werke auf dem Gebiet der Volkskunde und Fotografie.

„Das Fenster“ kam allerdings dem Südtiroler Athesia Verlag in die Quere und wurde anfangs buchstäblich sabotiert, mit allerhand warnenden Analysen, unter anderem mit dem Hinweis auf die „zu modische Aufmachung“. Und, ohne es auszusprechen, wegen der liberalen Ausrichtung, besonders auch in literarischen und künstlerischen Fragen.

Wolfgang Pfaundler, einst Widerstandskämpfer gegen die Ideologie der Nazi, aber auch gegen die Hybris des italienischen Staates, eckte schon wieder an! Er gleicht und erfüllt die Aufgabe der drohenden Wächterfiguren des Kapellenportals von Schloss Tirol.

Hans Wielander

Schützen vor dem Kapellentor auf Schloss Tirol bei der Ehrung für die Empfänger des Tiroler Verdienstkreuzes, über das sich Sandro Canestrini besonders gefreut hat.

 

 

Leserbriefe 4/11

24. Februar 2011 Kommentare aus

Stilfserjoch-Nationalpark

LR Laimer sichert dem Bezirk Mitspracherecht zu

Kürzlich traf sich die SVP Bezirksleitung des Vinschgaus zu einer erweiterten Sitzung. Gemeinsam mit den SVP Bürgermeistern der Nationalparkgemeinden und Umweltlandesrat Michl Laimer befasste sich die Bezirksleitung mit der Dreiteilung der Stilfserjoch-Nationalparkverwaltung und insbesondere mit den anstehenden Maßnahmen. Landesrat Laimer berichtete ausführlich über den derzeitigen Stand der Dinge und sicherte sowohl der Vinschgauer Bezirksleitung als auch den betroffenen Nationalparkgemeinden Mitspracherecht bei der Ausarbeitung der nächsten Schritte zu. „Drei Vertreter unseres Bezirkes sollen Mitglieder der Arbeitsgruppe werden, die vom Land zur Ausarbeitung der nächsten konkreten Umsetzungsmaßnahmen ins Leben gerufen wurde“, fordert Bezirksobfrau Roselinde Gunsch Koch in Absprache mit dem Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Andreas Tappeiner.

Mit der Durchführungsbestimmung zur Dreiteilung der Stilfserjoch-Nationalparkverwaltung ist die Verwaltung des Südtiroler Parkanteils endlich an das Land übergegangen. „Über Jahrzehnte haben wir dafür gekämpft, dass dieser Park, der uns unter dem Faschismus aufgedrängt worden war, in heimische Hände zurückgegeben wird,“ so Senator Manfred Pinzger, der die Verhandlungen in Rom begleitet hat.

Oberstes Ziel ist es nun, den Stilfserjoch-Nationalpark endlich unserer Bevölkerung näherzubringen und daher muss eine konkrete Mitsprache bei den Entscheidungen gewährleistet werden. Dies sichert Parteiobmann Landesrat Richard Theiner zu. Weiters wurde bei der Sitzung über die Verkehrsproblematik des Vinschgaus beraten. Es wurde erneut betont, dass der Verwirklichung der Umfahrung Kastelbell-Tschars – entsprechend des Bautenprogramms des Landes – absolut Vorrang einzuräumen ist. „Bei der nächsten Bezirksleitungssitzung im März werden wir darüber eingehend mit Bautenlandesrat Florian Mussner diskutieren“, kündigt Gunsch Koch an. Landesrat Mussner habe bereits seine Teilnahme an der nächsten Bezirksleitungssitzung zugesichert.

Pressemitteilung der

SVP-Bezirksleitung

 

 

„Italien kennt nur 5. Jahreszeit“

Als Karneval, Fastnacht oder Fasching (auch fünfte Jahreszeit) bezeichnet man verschiedene Bräuche, mit denen die Zeit vor dem Aschermittwoch in Ausgelassenheit, Fröhlichkeit und überschäumender Lebensfreude gefeiert wird. Auf dieser Grundlage schließe ich daraus, daß die italienische Politik anscheinend nur diese fünfte Jahreszeit zu kennen scheint.

Weithaler Dietmar,

Partschins

 

 

Prader Heckenpflege: Nach 5 Jahren wieder Fetzen geflogen!

Mehr als 1.200 Tierarten leben in unseren Hecken, darunter zahlreiche Nützlinge. Gerade deshalb werden im Rahmen des Vertragsnaturschutzes die Neupflanzung und die Pflege von Hecken durch Landesbeiträge gefördert. Die ökologische Bedeutung der Hecken als Lebensadern unserer Landschaft ist unumstritten. Viele Hecken gibt es im Vinschger Talboden sowieso nicht mehr. So bietet beispielsweise der zum Teil sehr schmale Uferbereich des Lichtenberger Grabens nur spärlichen Raum für diese Juwele unserer Kulturlandschaft.

Vor einigen Tagen wurden die Strauch- und Baumhecken entlang des Lichtenberger Grabens und seiner Seitengräben maschinell regelrecht zerfranst. Wir haben jegliches Verständnis, dass Hecken, die an befahrenen Straßen und Wegen wachsen, zwischendurch einen Rückschnitt benötigen. Eine derartige Schädigung von Hecken und Bäumen kann jedoch niemals gutgeheißen werden und dies nicht nur, weil Prad gerade auch Nationalparkgemeinde ist. Ein ähnliches Bild der Verwüstung wurde von denselben Verantwortlichen im Jahre 2005 am Mühlbach im Prader Feld hinterlassen. Ein damaliger Beschlussantrag der Liste FÜR PRAD, der die Verurteilung dieses Umweltfrevels durch den Gemeinderat anstrebte, wurde von diesem mehrheitlich abgelehnt. Die Begründung des Gemeindeausschusses lautete: „Wir wollen keine Verurteilung, sondern eine positive Wirkung erzielen!“ Wie man nun leider feststellen muss, hat diese Haltung zu keinerlei Einsicht bei den Verantwortlichen geführt.

Die Liste FÜR PRAD richtet an die zuständigen Behörden eindringlich den Appell, zukünftige Pflegemaßnahmen mit der erforderlichen Fachkenntnis und Sensibilität durchzuführen.

Pressemitteilung der Liste „Für Prad“, Udo Thoma

 

 

Mobbing – ene mene muh und raus bist DU

10. Februar 2011 Kommentare aus

Alleine kommen Kinder und Jugendliche nicht aus dem Teufelskreis Mobbing heraus. Von der Aufmerksamkeit der Eltern und der Lehrer hängt vieles ab. Information ist das eine, Herzensbildung das andere, das es braucht, um den Kreis zu durchbrechen.

von Angelika Ploner

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Impression im Vinschgerwind

10. Februar 2011 Kommentare aus

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Wichtige Tätigkeiten für Gemeinschaft

10. Februar 2011 Kommentare aus

Hubert Maschler wurde vom AVS-Ortsstellenleiter Hias Mayr und von Sieglinde Piazzi für 50 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt

Wenn man die schönen Bilder sieht, bekommt man Lust auf die Wanderschuhe“, machte BM Albert Gögele der AVS-Ortsstelle Partschins Komplimente. Bei der Vollversammlung am 22. Jänner blickten die Partschinser AVSler auf ein überaus tätigkeitsreiches Jahr zurück und sie schauten nach vorn. 775 Mitglieder zählt der mit ruhiger Hand von Matthias Mayr geleitete Verein. Ein Zuwachs von 48 neuen Mitgliedern im Laufe des vergangenen Jahres. Wanderungen, Bergtouren, Gasslfest, das Fest auf der Lodnerhütte zu Hochunserfrau, Hüttenlager und Kletterkurse für die Jugend und die im vorigen Jahr neu gestartete Familiengruppe: An insgesamt 28 Veranstaltungen haben 1012 Mitglieder teilgenommen. Beachtlich. „Auf dem Tschigat, unserem Hausberg, werden wir heuer das Eisenkreuz entfernen und ein schönes Holzkreuz aufstellen“, blickte Mayr unter anderem nach vorn. Guter Dinge sei man, so BM Gögele, dass die Lodnerhütte (CAI) heuer auf den AVS übergehen könne. Unterstützung sagte Gögele bei der Realisierung des Klettersteiges „Hufwand“ unterhalb des Gigglberges zu. Robert Schönweger, der Präsident des Führungsausschusses Texelgruppe und selbst Partschinser, berichtete über die Tätigkeiten des Naturparkes, der im Laufe des heurigen Jahres rund 170.000 Euro für normale Instandhaltungsarbeiten an bestehenden Wegen ausgeben werde. Ein Großteil dieses Geldes werde auf Partschinser Seite, z.B. auch für den Weg auf den Blasiuszeiger, aufgewendet. Beim Schilderstreit sei, so Schönweger, zwar noch nichts definitv, man werde die traditionellen Namen weiterhin verwenden. Der Vertreter der AVS-Sektion Meran, Michl Runggaldier, gratulierte zur regen Tätigkeit des Vereines. (eb)

 

 

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