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Psychogramm eines zerstrittenen Vereins

7. Oktober 2010

Klar getrennte Sitzordnung, leichte Scharmützel in den Wortgefechten, versöhnliche Gesten und die Pressevertreter als Wachhunde: Die Wahl des neuen Präsidenten, die Bestellung des Vizepräsidenten und die Wahl eines neuen Ausschussmitgliedes der Ferienregion Latsch/Martell gestaltete sich vor vierzehn Tagen als Blick in die Psyche eines zerstrittenen Vereines.

Neuer Präsident aus Martell Günther Pircher und sein Vize aus Tarsch Roman Schwienbacher

Manuel Reiterer, Vertreter der Kaufleute im Vorstand der Ferienregion, schlägt Roman Schwienbacher mit den Worten „Wir wollen einen Neustart“ als Präsidentschaftskandidat vor. Der Tarscher Schwienbacher wird dem Lager um die Gebrüder Pirhofer zugerechnet.  Der Latscher Gemeindevertreter Hermann Raffeiner Kerschbaumer will eine Kampfabstimmung vermeiden. Vom Marteller Hans Fleischmann wird der bisherige Vizepräsident Günther Pircher vom Dietl-Clan lanciert. Pircher appelliert im Vorfeld, dass der gewählte Kandidat und die Wahl als solche respektiert werden sollen. Mit konkreten Vorstellungen wartet Schwienbacher auf: wöchentliche Sitzungen soll es geben, delegieren wolle er, eine Vertrauensbasis schaffen… Er sei mit Lorenzo Blanco derzeit sehr beschäftigt, der habe gesagt, dass ein Handschlag gelte. Schwienbacher beklagt den Zustand der Wanderwege in Latsch. Daran sehe man, wo Latsch beginnt. Kerschbaumer schlägt vor, wenn Pircher die Wahl gewinne, soll Schwienbacher den Vize machen. Carolyn Rinner aus Latsch und Ernst Tappeiner aus Goldrain, bisherige Vizepräsidenten, verzichten auf das Amt und breiten so dem möglichen neuen einen Teppich aus.  Werner Kiem schlägt eine Halbzeitlösung vor: Nach zwei Jahren soll der gewählte Präsident Vize und der Vize Präsident für die zwei verbleibenden Jahre sein. „Von einer Zweiteilung halte ich nix“, sagt Pircher. „Das wäre ein guter Kompromiss“, sagt Schwienbacher. Die Fronten stehen, mit dem versöhnlichen Vorschlag Pirchers: „Sollte ich Präsident werden, wirst du, Schwienbacher, Vize.“

Unter Aufsicht von der Rechtsberaterin Rosl Stampfer wird zur Wahl geschritten. 12 Stimmen entfallen auf Pircher 10 Stimmen auf Schwienbacher. Pircher schlägt als 1. Vizepräsidenten Schwienbacher vor. Mit vier Enthaltungen wird dieser Vorschlag angenommen.

Zum Schluss wird aufgrund von Roland Gluderer ein neues Vorstandsmitglied gewählt. Kerschbaumer schlägt Roswitha Mantinger vor, Hansjörg Dietl schlägt Luis Gamper vor. Ergebnis: 12 Stimmen für Mantinger und 8 Stimmen für Gamper. Die Presse hat ihre Schuldigkeit getan und wird gebeten, den Saal zu verlassen. (eb)

 

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