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Archive for August 2010

Stehen Änderungen an?

26. August 2010 Kommentare aus

Heißt der neue Mann im SVP-Bezirks Helmuth Fischer (links) oder bleibt die Parteisoldatin und mittlerweile Tauferer Vize-BM Roselinde Koch Gunsch?

Ende November wird es, wie in anderen Bezirken auch, Neuwahlen für die SVP-Bezirksspitze im Vinschgau geben. Ob die bisherige Bezirkschefin Roselinde Koch Gunsch  nochmals antreten will, ist ihr nicht zu entlocken. „Ich werde zuerst parteiintern bekannt geben, ob ich nochmals antreten werde oder nicht“, sagt Koch Gunsch dem „Vinschgerwind“. Tatsächlich ranken sich bereits Gerüchte und Namen um eine Nachfolge. Auffallend häufig genannt wird der Latscher Helmuth Fischer, der als BM-Kandidat gegen Karl Weiss ohne Fortüne geblieben ist. Auch aufgrund der wackeligen Regierung in Rom sind die SVP-Bezirkswahlen nicht ohne Bedeutung. Kracht die Regierung im Frühjahr zusammen, wie es prognostiziert wird, wird die SVP ihre Kandidaten für Senat und Parlament in Vorwahlen ermitteln. Der Modus der Vorwahlen ist parteiintern noch nicht geklärt. Und Lust auf Senat oder auf Kammer könnten im Lande viele haben: mehrere Landesräte etwa. Deshalb könnten derzeit amtierende Senatoren bereits jetzt schon auf dem Schleudersitz sitzen. (eb)

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Vinschgerwind – glosse: sprachproblem gelöst!

26. August 2010 Kommentare aus

der schilderstreit hat nun endlich seine endgültige oder wie man heute sagt: ultimative lösung gefunden. das nebenstehende bild beweist es. es handelt sich dabei nicht, wie man auf den ersten blick meinen könnte, um ein feldkreuz, sondern um ein hinweisschild des alpenvereins, erkennbar an der spitze, die nach rechts zeigt. hier endet der streit um die richtige sprache, denn was man da sieht, ist schlicht und einfach mist, gesprüht von einem hilfsbereiten bergbauern (und davon gibt es nicht wenige!). diese sprache ist multinational, ja international. der städter würde vielleicht angeekelt sagen, das ist ja scheiße, der bauer aber sagt: wo mistus, da christus. also nehmen wir’s als ein gutes vorzeichen!

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Caritas gerät in Erklärungsnot

26. August 2010 Kommentare aus

Von der „schnellen unbürokratischen Soforthilfe“ nach dem tragischen Zugunglück im Vinschgau am 12. April (nicht wie irrtümlich angeführt am 13.) hatte die Lebensgefährtin des toten Zugführers Julian Hartmann, Melanie Trojer für sich und ihre zwei kleinen Kinder nach vier Monaten noch keinen Euro erhalten. Auch der junge Vater Armin Stecher fühlte sich „im Stich gelassen“, wie der „Wind“ in der Nummer 16 titelte. Der Bericht löste einen riesen Wirbel aus. Unmittelbar nach dem „Wind“- Telefonat mit Caritas Direktor Heiner Schweigkofler  am  9. August wurde eine mediale Maschinerie in Gange gesetzt, um den „Wind“- Bericht bereits vor dem Erscheinen am 12. August zu entkräften. Als gelungenes Projekt in Zusammenarbeit mit Caritas, Sozialdienste, Psychologischer Dienst, Landesamt für Soziales wurde das Ganze mittels Presseaussendungen und Mittagsmagazin verkauft. Allerdings musste Schweigkofler in der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ einräumen: „Bedauernswerterweise ist es uns nicht gelungen, den Wünschen aller Betroffenen gerecht zu werden. Das tut uns leid.“ Dass das gerade die am meisten betroffenen Trojer und Stecher sind verwundert. Beide erhielten unmittelbar nach der „Wind-Recherche“  Anrufe von der Caritas mit der Zusage, man werde sich sofort um sie kümmern. Die Landeregierung hatte der Caritas von 100.000 Euro zur Verteilung als Soforthilfe übergeben, dazu kamen noch 84.000Euro, die auf das Caritas-Spendenkonto unter anderem mit Hilfe der Despar-Aktion eingegangen waren. Dass trotz Dementis einiges nicht funktioniert hat, beweist, dass Trojer vier Monate lang mit dem Geld von Familienangehörigen Freunden und Spendern über die Runden kommen musste. Ein  Beitrag kam vom „Bäuerlichen Notstandtfond“, an alle Hinterbliebenen. Doch das hat mit der von Politikern versprochenen und von der Caritas verwalteten „ schnellen unbürokratischen Soforthilfe“ nichts zu tun. (mds)

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Knödelsuppe mit Filter

26. August 2010 Kommentare aus

Nach zweistündigem Aufstieg zu einem beliebten Vinschger Ausflugslokal  war eine heiße Knödelsuppe gerade das Richtige. Diese Köstlichkeit ist angeblich in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges entstanden, als  hungrige Landsknechte nach schnellem Essen verlangten. Die Hausfrau raffte zusammen, auch Essenreste, zerkleinerte alles, machte daraus mit Mehl, Milch oder Wasser eine Knetmasse und formte daraus für die Soldaten „Kanonenkugeln“, die kurz gesotten wurden. Ein schnelles, köstliches und nahrhaftes Essen.

Auch bei uns dampften schon bald die geliebten Knödel im Teller. Durch Zerkleinern mit dem Löffel wird Einblick ins Innenleben  ermöglicht. Aber was ist das? Eine grauschwarze Schicht? Zudem wurde in der grauschwarzen Einlage allmählich ein blassgelber, zylindrischer Gegenstand erkennbar, etwa 1,5 cm lang, 7 mm dick. Ich ließ den madenförmigen Gegenstand verschwinden, aus Rücksicht auf meine Runde, um ihnen nicht den Appetit zu verderben. Ein Zigarettenfilter im Knödel, ein Versehen, wie kann das passieren? Dann beobachtete ich das Verhalten meiner Nachbarin. Sie hatte Gulasch mit Knödel bestellt. Auch sie war dabei, einen gelblichen Gegenstand an den Rand ihres Tellers zu schieben. Da wir aber beide fündig geworden waren, musste dies in der Küche gemeldet werden. Die Antworten dort waren nicht weniger rätselhaft: Da hätte sich bereits ein deutscher Tourist über einen ähnliche Fund beschwert und ein weiterer dazu … übrigens würde niemand aus der Küche  Zigaretten mit solchen Filtern rauchen!

Erst auf dem Heimweg wurde uns die Tragweite diese Abenteuers bewusst. Das Nikotin Teer und anderes aus gesottenen Filtern – reines Gift! Ich musste mich später, nach einigen Stunde, übergeben. Ja, und habt ihr dann die Knödel noch bezahlt? werde ich gefragt, oder: Das muss angezeigt werden! Wahrscheinlich wurde in die Knödelmasse ein voller Aschenbecher gekippt. Aus Versehen? Ein spielendes Kind? Eine kriminelle Bosheit?

Zugetragen hat sich das Ganze vor etwa zwei Wochen; die Verursacher könnten angezeigt und wegen Körperverletzung zum Zahlen von Schmerzensgeld verurteilt werden – Zeugen gibt es genug!

Hans Wielander

18 Loch am Reschenpass

26. August 2010 Kommentare aus

Touristikern schwebt Vision vom grenzüberschreitenden Golfplatz vor

Es handelt sich bisher nur um eine Idee und wir haben noch mit keinem Grundeigentümer gesprochen“, schickt der Obmann der Nauderer Touristiker Gerhard Pedrolini voraus. „Ein zusammenhängender, grenzüberschreitender 18-Loch-Golfplatz am Reschenpass mit neun Loch diesseits und neun Loch jenseits der Grenze wäre allerdings eine bärige Sache.“ Lanciert wurde diese Idee im vergangenen Herbst von Pedrolini und dem Präsidenten der Ferienregion Vinschgauer Oberland Karl Gapp. Beide sind die rechtlichen Vertreter der Gesellschaft EWIV (Europäische Wirtschafts-Interessensvereinigung) an der beide Tourismus Vereine beteiligt sind. Geschäftsführer der Gesellschaft ist Uli Stampfer. „Unser Ziel ist es, touristisch etwas zu bewegen“, sagen Stampfer und Pedrolini. Bei mehreren Treffen habe man sich die Fragen gestellt: Was lässt sich gemeinsam vermarkten? Was können wir in der Reschenpass-Region auf die Beine stellen, um touristisch weiter zu kommen? „In diesem Zusammenhang denken wir auch an Projekte, die mit finanzieller Unterstützung der EU-Programme Interreg verwirklicht werden könnten“, so Pedrolini. Das Golfplatzprojekt ist nur eines von mehreren Projekten, die sich anbieten. Erklärtes Ziel ist die Schaffung neuer nachhaltiger Angebote im Allgemeinen, wie beim Rad- Wander- und Wintersporttourismus mit neuem Schwerpunkt Langlauf und an die Schaffung entsprechender Infrastrukturen. Verbindende Stelle könnte die alte Grenze sein. Ein Golfclub-Haus könnte beispielsweise eine Doppelfunktion erfüllen und Winter zusätzlich als Langlaufzentrum genutzt werden“, so die Vorstellung. Erfolgreich angelaufen ist 2010 das Projekt Touristik-Karte mit Nutzungsmöglichkeiten aller fünf Bergbahnen und der Vinschgerbahn. „Wir von der Gemeinde Nauders und von der Gemeinde Graun haben aufgrund unserer Lage dieselben Interessen. Und wir sind beide in der EU“, unterstreicht Pedrolini. „Deshalb darf eine Grenze kein Hindernis mehr sein. Wir lassen uns nicht auseinander dividieren, wie jüngst von Tiroler Seite versucht wurde.“ Man wolle mit beiden, dem Tiroler Oberland und der Ferienregion Vinschgauer Oberland, zusammenarbeiten. Das Golfplatzprojekt werde jedenfalls weiter ausgelotet, so Pedrolini, „denn wir sind der Meinung, dass die Sommersaison am Reschenpass dadurch eine gewaltige Aufwertung erfahren würde.“ (mds)

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