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24. März 2011 Kommentare aus

Für den „Vinschgerwind“ waren die Türen verschlossen. Unter sich sind die Schlanderser Gastwirte und Kaufleute  am vergangenen Montag geblieben. Einberufen worden war eine „außerordentliche Mitgliederversammlung“ so stand’s in der Einladung geschrieben, die den Wirtschaftstreibenden von Schlanders vor einer Woche ins Haus geflattert ist. Inhalt des Schreibens war das, was seit Monaten rumort: „In letzter Zeit gab es unter den Mitgliedern öfters Differenzen, hervorgerufen durch mangelnde Zusammenarbeit und Unterstützung. Wohl auch aus diesem Grund ist die Arbeit der Arbeitsgruppe zum Erliegen gekommen. Die mangelnde Unterstützung wurde auch durch die Abwesenheit bei Versammlungen sichtbar.“ Das Schreiben schließen klare Worte ab: „Sollte keine neue Arbeitsgruppe (min. sieben Mitglieder) zustande kommen, wird die Tätigkeit und der Saldo bis auf weiteres eingefroren.“

Die sieben Mitglieder haben sich nicht gefunden. Weiter geht die Arbeitsgruppe der Werbegemeinschaft trotzdem. Eingefroren  wurden weder Tätigkeit, noch Saldo. Künstlich wird die Arbeitsgruppe der Werbegemeinschaft „Schlanders ist anders“ mit fünf Mitgliedern – drei Gastwirten (Markus Waldner, Gallus Vill, Stephan Pfitscher) und zwei Kaufleuten (Carmen Rinner, Oliver Wieser) am Leben gehalten. Bis Herbst. Denn mit Herbst soll’s – so scheint’s – eine Neuauflage des Ortsmarketings geben. Einher geht dieses mit der Bespielung des Militärareals. Mit zwei Instituten ist man derzeit in Verhandlung, um die Bebauung des Militärareals professionell begleitet zu wissen. Gleichzeitig wird diese professionelle Begleitung auf’s Ortsmarketing ausgedehnt. Geplant ist ein Ortsmarketing-Verwaltungsrat, der sich zu E-Werks-Rat und Kulturhaus-Verwaltungsrat gesellen soll. (ap)

 

 

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Leserbriefe 5/11

24. März 2011 Kommentare aus

–Ausgerockt

Der ansonst gewohnten Tiefe und Hintergründigkeit der Vinschgerwind-Recherchen muss im Artikel „Ausgerockt“ (Vinschgerwind 5-11) nachgeholfen werden:

Als 2005 die Entscheidung fiel, das Mountainbike-Testival vom Schweizer Lenzerheide nach Latsch zu verlegen, zählte das veranstaltende „Mountainbike-Magazin“ in der Schweiz grade mal 65 Teilnehmer. Tendenz seit Jahren rückläufig und mitunter Hauptgrund, das Testival zu verlegen. In den 5 Jahren, in denen das Testival dann in Latsch stattfand, konnte die Teilnehmerzahl jährlich bis auf 200 gesteigert werden. Nicht genug: Einige Gastbetriebe in und um Latsch verzeichnen seitdem abseits des Testivals lt. eigenen Angaben 30% und mehr Biker unter ihren Gästen. Herkunft: vornehmlich Deutschland. Unter diesen Gästen befinden sich, wie die Dauerpräsenz des Bikereviers Vinschgau im Mountainbike-Magazin vermuten lässt, auch zahlreiche Redakteure des Magazins selbst, die immer wieder zu Tests oder für Reisegeschichten in den Vinschgau kommen. Die Verlegung des Testival-Ortes ins Eisacktal hat dem Interesse der Mountainbike-Redakteure an Latsch und Umgebung keinen Abbruch getan (siehe mehrseitiger Testbericht aus Latsch im Mountainbike-Magazin 03/2011).

Im Gegenteil: Mountainbike-Magazin-Redakteur Ralf Glaser hat in den letzten Tagen zusammen mit dem Vinschger Martin Gruber das 148 Seiten starke „TrailsBook Vinschgau“ auf den Buchmarkt gebracht. Der ehemalige Vize-Chefredakteur Thomas Schlecking, der 2005 das Testival nach Latsch verlegte, wird Anfang Juli 2011 die nunmehr zweite Auflage seines MTB-Events „Trailtrophy“ in Latsch veranstalten.

Letztlich würden sich die Bikeredakteure kaum für Latsch und den Vinschgau interessieren, täten es nicht deren Leser. So fand das „Mountainbike-Magazin“ in seiner Leserwahl heraus, dass der Vinschgau in der Gunst der Leser mittlerweile auf dem Niveau des Dauerbrenners Gardasee ist. In den Befragungen der Jahre vor dem Testival schaffte es der Vinschgau knapp unter die 10 beliebtesten Bikeregionen Italiens.

Seine Aufgabe für den Vinschgau hat das Testival erfüllt. Es ist, wie hier unschwer zu erkennen ist, ein sehr nachhaltiges Event für den Vinschgau geworden, dessen Wertschöpfung und Berichterstattung weit über jener des Testivals in Latsch hinaus geht. Nun liegt es an den Touristikern im Tal, den immer noch wehenden Fahrtwind der vergangenen Mountainbike-Testivals weiter zu nutzen, das Bikeangebot im Vinschgau weiter zu professionalisieren und zu bewerben.

„Ausgerockt“, wie Herr Bernhart es vermutet, hat es sich im Vinschgau deshalb in puncto Mountainbike noch lange nicht.

Kurt Ratschiller

Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG)

 

Verwunderung

Verwundert über Wunderer zeigt sich der ehemalige Gemeindesekretär von Schluderns, Konrad Raffeiner, über die Aussage des Herrn Georg Wunderer im Artikel „Verwunderter Wunderer“ – „Vinschgerwind“-Ausgabe vom 10.03.2011 – in Zusammenhang mit dem Beschluss des Gemeindeausschusses von Schluderns Nr. 329 vom 7.12.2010, wo ihm (dem Gemeindesekretär) vorgeworfen wird, im besagten Beschluss „Blödsinn“ geschrieben zu haben, wenn er von der Erstellung der Umweltverträglichkeitsstudie und des Einreicheprojektes für das Bauvorhaben „Errichtung eines Windparks im Burgeiser Marein und Unter Teschg“ schreibt und nicht von der Umweltverträglichkeitsstudie alleine. Tatsache ist, dass der von der Miteigentumsgemeinschaft Marein beauftragte Techniker Dr. Ing. Erwin Gasser in seiner Rechnung Nr. 54 vom 13.10.2010 als Zahlungsgrund „1° Akontorechnung für die Erstellung der Umweltverträglichkeitsstudie und des dazugehörigen Einreicheprojektes für das Bauvorhaben Windpark Burgeiser Marein und Unter Teschg“ anführt.

Ebenso führt das E-Werk Prad, dessen Präsident Herr Georg Wunderer bekanntlich ist, in seiner Rechnung N.2932 vom 21.10.2010 an die Gemeinde Schluderns als Zahlungsgrund für den 6%igen Miteigentumsanteil – bezogen auf die vorhin erwähnte Rechnung des Technikers Gasser – „1. Akontorechnung für die Erstellung der Umweltverträglichkeitsstudie und des Einreicheprojektes für das Bauvorhaben Windpark Burgeiser Marein und Unter Teschg“ an.

Es bleibt somit dem Leser überlassen, wer Blödsinn geschrieben und wer Blödsinn gesagt hat.

Konrad Raffeiner,

Schluderns

 

Windkraftfreie Zone – ist das überhaupt vertretbar?

Mit einigem Grübeln verfolge ich in letzter Zeit den ganzen Wirbel, der um die Windkraftanlagen in Südtirol gemacht wird. Wenngleich auch ich bei dem Gedanken an einer mit Windrädern gespickten Landschaft Bauchweh bekomme, frage ich mich trotzdem: Können wir es uns heutzutage überhaupt leisten eine Energiequelle abzulehnen, die Strom produziert ohne dabei giftige Abgase oder Atommüll zu erzeugen und deren Finanzierung zudem schon gesichert wäre? Fakt ist, dass wir uns schon besser heute als morgen von der Ölabhängigkeit verabschieden sollten.

Es gibt Menschen, die immer noch mit der festen Überzeugung leben, dass die Umweltverschmutzung durch die fossilen Abgase nur ein Hirngespinst der „Grünen“ sei. Doch auch diese Bürger können sich nicht vor der Tatsache verschließen, dass das Erdöl immer teurer wird, und nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Und wenn wir nach Alternativen zu Öl suchen, dürfen wir wahrscheinlich leider nicht all zu wählerisch sein.

Denn der zu ersetzende Energiebedarf wird gigantisch sein! Nehmen wir als kleines Beispiel einen voll beladenen Durchschnitts-LKW, der mit 44 Tonnen die Malser Haide erklimmt. Wenn dieser Vollgas gibt (was er bei dieser Steigung tun muss), leistet der Motor ca. 310 Kilowatt (420 PS). Ein normaler Haushalt hat zum Vergleich 3,3 Kilowatt Stromanschluss zur Verfügung. Sollte also in naher Zukunft tatsächlich eine Technik zur Verfügung stehen, die es ermöglicht, den ganzen Verkehr ohne fossile Brennstoffe anzutreiben, dann werden wir wahrscheinlich alle Windräder, Wasserwerke und einiges mehr noch notwendig brauchen. Dabei ist der Verkehr nur einer von vielen Bereichen, die vom Erdöl abhängig sind.

Ich fürchte, da hilft es auch nichts zu argumentieren, dass wir in Südtirol ohnehin genug erneuerbare Energie für den Eigenbedarf produzieren. Wenn unsere Nachbarregionen Atomkraftwerke bauen, die dann in die Luft gehen, sind wir genauso die Leittragenden, wie die dortigen Einwohner. Wir werden uns wohl oder übel mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass erneuerbare Ressourcen vorhanden sind.

Helmut Bayer, Morter

Malser Haide

Japan – eine unfassbare Katastrophe! Einmal mehr wird klar: Nicht die Kernenergie, sondern die regenerativen Energien sind die Zukunft!

Die atomare Katastrophe in Japan als Anlass für unsachlich-polemische Aussagen zu missbrauchen, wie letztens öfters zu hören war, lehnen wir strikt ab. GEGEN die Windkraftanlage auf der Malser Haide zu sein, bedeutet NICHT FÜR Atomenergie zu sein oder sie gar zu verantworten! Wer dieses Windkraftwerk ablehnt, ist auch kein Gegner regenerativer Energie! Genauso wenig wie Hausbesitzer ohne Photovoltaikanlage. Jedoch: Standorte für WKA sind genau zu prüfen! In der Nähe von Wohnsiedlungen haben sie nichts zu suchen! Eine einzigartige Kulturlandschaft und Bannzone sind vor Zerstörung und spekulativem Raubbau zu schützen! Die wirtschaftliche Grundlage der Bevölkerung darf nicht gefährdet werden! Außerdem: Die Windverhältnisse auf der Malser Haide sind nicht ideal, das wurde durch die Landesregierung bestätigt.

Hier geht es nicht um die „Einsicht der Bürger“ (Zitat Gostner, Windkraftunternehmer aus Bozen, ST heute/18.03.), sondern um die EINSICHT DER WINDKRAFTBETREIBER! Die Erfahrungen vieler Betroffener und Studien belegen, dass es gute Gründe gibt, eine WKA abzulehnen. Nicht umsonst haben Befürworter einer WKA auf der Malser Haide oft zugegeben, selbst NICHT in deren Nähe leben zu wollen.

Windkraft ist eine Alternative zu Atomstrom. Aber mit dem Reschenstausee, den vielen Wasserkraftwerken u. a. stellt der obere Vinschgau auch ohne Windräder ein großes Potential an regenerativer Energie. Außerdem könnten viele Atomkraftwerke allein durch Energieeinsparung abgeschaltet werden!

Übrigens: Herr Alfons Wallnöfer schlägt vor, „3-4 Windräder anders zu positionieren, weniger sichtbar von St. Valentin aus“ (Vinschger10/11). Die Bewohner von Alsack, Ulten und Burgeis würden es Ihnen nicht danken!

Die Bürgerinitiative

Malser Haide

Tag der Frau 2011!

Passend zum „Tag der Frau“ hat die Beirätin für Chancengleichheit berichtet, dass alle Baukommissionen im Lande nun auch mit mind. einer Frau besetzt sind. Alle Baukommissionen? Nein!

Die Baukommission der Gemeinde Mals ist noch fest in Männerhand. Obwohl der Gemeindeausschuss mit zwei starken Frauen, Vizebürgermeisterin Tschenett Sibille und Referentin Januth Marion  besetzt ist, hat sich das Gleichstellungs- und Frauenförderungsgesetz vom 08.03.2010 scheinbar noch nicht durchgesetzt.

Abgesehen davon, dass alle befassten Beschlüsse der Baukommission null und nichtig wären, wollen wir dich hoffen, dass bis zum nächsten Tag der Frau 2012 die Gemeindeverwaltung von Mals der gesetzlichen Pflicht nachkommt und die Baukommission dann ein wenig weiblicher wird!

Stecher Peppi, Gemeinderat „Freie Wähler“, Mals

 


 

Impression im Vinschgerwind

24. März 2011 Kommentare aus

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Wir sind Fraktionisten

33 Fraktionen, die von einem Komitee verwaltet werden, gibt es zwischen dem Reschen und der Töll. Sie hüten Gemeinnutzungsrechte, die aus dem Mittelalter stammen und heute allen Bürgern zustehen. Ursprünglich ging es um Holz, Weide und Almen. Die Zeiten ändern sich und sie ändern sich rasch: Marmorbrüche, intensiv genutzte ehemalige Weiden und jüngst der Appetit auf satte Erlöse aus der Stromwirtschaft katapultieren die Fraktionen in die Neuzeit. Neuwahlen dieser Komitees stehen demnächst an.

von Erwin Bernhart

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Die Glurnser Deponie bleibt Endlager

10. März 2011 Kommentare aus

Der Laaser BM Andreas Tappeiner ist seit vergangenem November auch Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Im Gespräch mit dem „Vinschgerwind“ nimmt Tappeiner Stellung unter anderem zu Sozialthemen, zum möglichen kulturellen Engagement der Bezirksgemeinschaft, zur Müllproblematik („Der Haufen in Glurns bleibt“), zum Stand der Verhandlungen in Sachen Strom und zu einer vom „Wind“ unterbreiteten Hypothese.

Interview: Erwin Bernhart

Foto: Magdalena Dietl Sapelza

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