Widerstand

2. Dezember 2010

„Keine Windräder auf der Malser Haide“, sagen die Präsidenten der Ferienregionen Obervinschgau und Reschenpass, Gerhard Malloth und Karl Gapp

In den Gemeinden Mals und Graun regt sich Widerstand. Die Tourismustreibenden sind wegen des Ansinnens, auf der Malser Haide mehrere Windkraftanlagen zu errichten, nicht amüsiert. Der Präsident der Ferienregion Obervinschgau, Gerhard Malloth: „Wir sind absolut dagegen, weil die Errichtung der Anlagen ein Eingriff in das Landschaftsbild ist, welcher in keinem Verhältnis zum touristischen Ertrag steht.“ Am vergangenen Freitag ist der Vorstand der Ferienregion zusammengetroffen, um über die Windrad-Problematik zu diskutieren. Den möglichen Windpark hat den Touristikern der Referent Josef Thurner vorgestellt. In der Runde wurden große Bedenken bis hin zu völliger Ablehnung geäußert. Keine Stimme habe sich gefunden, der für den Windpark gesprochen hätte. Schützenhilfe haben die Touristiker von Seiten des HGV erhalten. Klaus Pobitzer, der Malser HGV-Vertreter, stellte die Meinung des Bezirks-HGV vor, die ebenfalls eine ablehnende ist. Zudem hat sich der Ausschuss der Ferienregion Reschenpass vor knapp vierzehn Tagen ebenfalls in der Causa Windräder getroffen. Karl Gapp, Tourismuspräsident am Reschen, fasst die dortige Besprechung so zusammen: „Wegen der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes ist ein Windpark für den Tourismus nicht vorteilhaft. Einstimmig hat man sich dahingehend ausgesprochen, dass ein Windpark nicht tragbar ist.“ Die Rechnung der Touristiker basiert neben der Beeinträchtigung des einmaligen landschaftlichen Bildes auf harten, monetären Fakten. „350.000 Nächtigungen sind jährlich in der Ferienregion Obervinschgau zu verzeichnen. Rechnet man mit Gästeausgaben pro Nacht in einer Höhe von 100 Euro, generiert der Tourismus 35 Millionen Euro an Wertschöpfung“, sagt Malloth. „Sind Einbußen aufgrund des Windparkes zu verzeichnen, angenommen 10 Prozent, so fallen 3,5 Millionen Euro imTourismus weg. Das kann es nicht sein.“ Eine ähnliche Rechnung macht Gapp auf. In der Ferienregion Reschenpass sind rund 300.000 Nächtigungen jährlich zu verzeichnen. Die Gegenrechnung dazu ist im Vergleich kläglich: Eine Million Euro werden von den Windrädern an Wertschöpfung erwartet. Auf die Gemeinde Mals, die mit 27 Prozent an der „Windkraft Marein“ beteiligt ist, würden 270.000 Euro entfallen. Peanuts im Vergleich zum Tourismus. Und: Einbußen im Tourismus vor Augen sind Windräder auf der Malser Haide das Gegenteil von Nachhaltigkeit. (eb)