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Archive for 11. März 2010

Österreichischer Staatspreis für „Blau. Giancarlo Godio. ein stern für die bonne cuisine“

11. März 2010 Kommentare aus

v. l.: Alfonso Demetz, Philipp Putzer, Unterrichtsministerin Claudia Schmied, Werner Oberthaler, Markus und Daniel Breitenberger freuen sich gemeinsam über den Staatspreis „Schönste Bücher Österreichs 2009“.

Aus 240 Einreichungen auf Platz 1 – Die Hommage der Gruppe Blau an den Sternekoch Godio wurde kürzlich im ORF Funkhaus in Wien zum schönsten Kunstbuch Österreichs 2009 erkoren.

Wien / Ulten: Der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels prämiert jährlich in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur die 15 schönsten Bücher Österreichs. In der Kategorie „Kunstbände und Fotobücher“ setzte sich die jüngst erschienene Publikation über Godio durch. „Innovativ, experimentierfreudig, spannend in der Abwechslung des Gestaltungsablaufes, hervorragende Anmutung und äußerst erfreulicher Gesamteindruck“ würdigte die Jury die besonderen Qualitäten des Buches.

Giancarlo Godio starb 1993 bei einem Flugzeugabsturz. Sein Name bleibt  unvergessen. Der aus dem Piemont stammende Pionier der naturnahen gehobenen Küche Südtirols bekochte seinerzeit auf Weißbrunn in den Bergen des Ultentales das Who-is-Who aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport.

Daniel und Markus Breitenberger, Werner Oberthaler und Alfonso Demetz realisierten ein Porträt des Ausnahmekochs und setzten dabei auch neue Akzente in der grafischen Gestaltung. Alfonso Demetz: „Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht. Da es kaum brauchbares Fotomaterial zu Godio gibt, kreierten wir ein zu den Texten des Autors Werner Oberthaler (Oberschullehrer in Mals) stimmiges Konzept. Illustrator Philipp Putzer von der Gruppe Gut/Gestaltung überrascht mit bunten Zugängen zur einzigartigen Persönlichkeit Godios: facettenreich, verspielt, konsequent, gewagt.“ Unterrichtsministerin Claudia Schmied überreichte dem Team den begehrten Preis.

Projektleiter Daniel Breitenberger und sein Bruder Markus, Projektmanager, über den überraschenden Erfolg: „Wir haben bei diesem renommierten Wettbewerb nur mit Außenseiterchancen gerechnet. Dass wir den Staatspreis entgegennehmen durften, ist sensationell. Das macht uns stolz und zugleich Mut, neue Projekte zu wagen.“

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Vinschger Edelbrand ganz vorn

11. März 2010 Kommentare aus

Prämierung des „Champion Südtirol Aquae Nobiles“ Martin Aurich (Mitte) durch LH Luis Durnwalder und Landesrat Hans Berger: viel hochwertiges Hochgeistiges kommt aus dem Vinschgau

Ende Februar fand in Bozen die Prämierungsveranstaltung „Südtirol Aquae Nobiles“ statt.  Sie stellte den feierlichen Abschluss des ELR-Projektes „Edelbrand“ dar, das gemeinsam von Fachschule und Versuchszentrum Laimburg und dem Verein Südtiroler Hofbrennereien durchgeführt wurde und bei dem VerkosterInnen für Edelbrände ausgebildet wurden. Die besten elf weitergebildeten VerkosterInnen bildeten im Jänner 2010 zusammen mit zwei Fachexperten aus Österreich und Deutschland die Kostjury.

Prämiert wurden die besten 10 aus 224 eingereichten Edelbränden, hergestellt von 32 unterschiedlichen landwirtschaftlichen Klein- und industriellen Großbrennereien aus Südtirol. Für diejenigen Edelbrände, welche die hohen qualitativen Anforderungen erfüllten, erhielten die erfolgreichen Brennerinnen und Brenner das neue Gütesiegel „Südtirol Aquae Nobiles“, welches ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung vom international anerkannten Fachexperten Ulrich Zeni vorgestellt wurde. Insgesamt 30 der 32 einreichenden Brennereien erhielten für ihre Produkte das Gütesiegel „Südtirol Aquae Nobiles“.

Derjenige Brenner, der seine eigenen Brände in einer der neun Kategorien Apfel, Birne, Marille, weiße Trester, rote Trester, Beerenobst, sonstiges Steinobst, sonstiges Obst und sonstige Spirituosen im Vorfeld am besten einzuschätzen wusste und diese für die Bewertung in der Kategorie „Champion Südtirol Aquae Nobiles“ eingereicht hatte, wurde von Landeshauptmann Durnwalder und Landeshauptmannstellvertreter Berger zum „Champion Südtirol Aquae Nobiles“ gekürt. Die Ehre ging an Martin Aurich vom Weingut Unterortl aus Naturns. Er gewann mit seinen Bränden in den Kategorien Traubenbrand, Birnenbrand (Williams), Marillenbrand (Vinschger Marille), Kornelkirschengeist, Grappa-Blauburgunder und Grappa-Müller Thurgau. Außerdem erhielt er die Auszeichnung Top Marille für den besten Edelbrand in dieser Kategorie.

Aber auch die anderen Vinschger Edelbrände kamen besonders gut an: An den Weberhof in Kastelbell gingen gleich drei Auszeichnungen: Top Apfel, Top Beeren und Top weiße Trester. Folgende Brennereien erhielten für einen oder mehrere Edelbrände das Gütesiegel „Südtirol Aquae Nobiles“: Hofbrennerei Langwies in Naturns, Hofbrennerei Köfelgut in Kastelbell-Tschars, Hofbrennerei Tribus in Kastelbell-Tschars, Brennerei der Rosa Oberhofer in Laas, Weingut Falkenstein in Naturns, Marinushof in Kastelbell, Hausbrennerei Kuppelwieser in Latsch-Tarsch, Brennerei Gaudenz in Partschins, Ausserloretzhof in Laas, Befehlhof in Schlanders, Biobrennerei Steiner in Mals und der Brunnerhof in Naturns. (ew)

„Bring mir das Gold zu Tal“

11. März 2010 Kommentare aus

Kürzlich traf sich der Verein „Freunde der Schrägbahn“ im Josefshaus von Laas zu seiner 3. Vollversammlung, die neben Neuwahlen auch sonst allerlei Informationen mit sich brachte.

Präsident Dietmar Spechtenhauser bekam dieses Amt im vergangenen August von Peter Unterholzner „vererbt“, da dieser nach Deutschland ausgewandert ist. Paul Tröger, Präsident der Eigenverwaltung der bürgerlichen Nutzungsrechte, hielt in seiner Rede fest: „Nur durch eine gute Zusammenarbeit kann man etwas zu Ende führen.“ Und: „Ohne Schrägbahn geht es nicht!“ Auch wenn diese mitsamt Laufkran saniert werden müsse, sollte die Straße in Zukunft umgangen werden. Laut Lasa-Geschäftsführer Georg Lechner soll eine provisorische Seilbahnanlage die heiklen Jahre der Sanierung überbrücken. „Die Sanierung kostet viel Geld“, so Tröger weiter und dass die Finanzierung vom Land nur über den gemeinsamen Weg mit dem Pächter des Göflaner Bruchs, der Fraktion Göflan und der Gemeinde Schlanders gehe, was auch BM Tappeiner bestätigte. „Die Gespräche laufen.“ Erste Früchte sind noch keine in Sicht.

Präsident Spechtenhauser informierte im weiteren Verlauf der Versammlung darüber, dass am 2. März am Radlweg eine Infosäule aufgestellt wurde, wie es sie einheitlich in ganz Südtirol für technische Kulturgüter gibt. Unaufgeklärte Radler können auf zugehöriger Tafel lesen, wie man früher den Marmor zu Tal „schleifte“ und welch wichtigen Zweck die Schrägbahn heute noch erfüllt. Die Kosten dafür wurden von der Lasa Marmo übernommen. Geplant hat man zum Geburtstag der Schrägbahn (eigentlich der gesamten Förderanlage) auch die Verwirklichung eines Schrägbahnsteiges, der zu linker Hand vom „Loch“, am St. Martins Kirchlein und dem Wechsel vorbei zur Bergstation führen wird, begleitet von fünf erklärenden Schautafeln. An der Verwirklichung beteiligen sich der von Gemeinde, Separatverwaltung und Lasa beauftragte Architekt Siegfried Tappeiner, Nationalpark und die Freunde der Schrägbahn. Die 80 Jahr Feier im Hochsommer werden Separatverwaltung, Lasa Marmo und die Freunde der Schrägbahn in ihre gemeinsamen Hände nehmen. Den neu gewählten Ausschuss bilden nun Johann Hauser, Priska Lechner, Anton Perfler, Markus Riedl, Dietmar Spechtenhauser, Elisabeth Telser und Elmar Verdross.

Historische Bilder aus dem Archiv von Oskar Federspiel (gezeigt als Power Point) gaben Zeugnis von der großartigen Leistung, die die Erbauung der Förderanlage 1929/30 mit sich brachte. Und damals erwähnte man in einem Dossier, dass eine solch aufwändige Bringstruktur sich nur deshalb auszahle, „weil der oben gebrochene Stein ein solch wertvoller sei“. (sig)

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Geschichte der Elektrifizierung im Val Müstair

11. März 2010 Kommentare aus

Ein weiterer Zeitzeuge der Geschichte des Tales

Kürzlich fand die Vorstellung des Buches „Geschichte der Elektrifizierung im Val Müstair“ statt. Der Autor Thomas Pitsch, ursprünglich ein Münstertaler, verfasste das Buch in Zusammenarbeit mit Jon Duri Gross, ebenfalls ein Jauer. Auf beinahe 200 Seiten enthält das Buch neben zahlreichen detaillierten Informationen auch viele aktuelle Fotos und Dokumente aus vergangener Zeit. Es ist ein Zeuge aus einer Zeit, als die Münstertaler um ein Licht kämpften, das nicht mehr raucht und stinkt. Und sie haben ein weiteres Mal bewiesen, dass sie kämpfen können. Heute ist das Tal mit einer sehr guten und gut funktionierenden Elektrifizierung versorgt.

Angefangen hat alles im Jahre 1912. Die Gemeinde Tschierv baute als erste Gemeinde im Tal ein eigenes Elektrizitätswerk, wie Thomas Pitsch in seinem Buch erwähnt. Erst im Jahre 1924 haben sich auch die Gemeinden Lü und Fuldera, nach mühsamen Verhandlungen und Abstimmungen in den Gemeindeversammlungen, am Stromnetz von Tschierv anschließen können. Die Gemeinden Müstair, Sta. Maria und Valchava bezogen bereits seit 1912 elektrischen Strom aus dem Kraftwerk Mals in Südtirol. Dieser war aber sehr unstabil und bei jedem stärkeren Windstoß fiel das Licht aus.

Im Verlauf der letzten Jahrzehnte haben die Münstertaler versucht, selber ihren Strombedarf zu produzieren, was ihnen weitgehend auch gelang. Im Jahre 1954 wurde die „Corporaziun Provedimaint Electric Val Müstair“, genannt PEM, mit Pfarrer W.D. Mögling und Oswald Grond gegründet. Unter ihrer Federführung wurde das Kraftwerk Muranzina im Herbst 1959 feierlich in Betrieb genommen. Ein Freudentag für das ganze Tal.

Große Diskussionen und Debatten gab es im Tal im Zusammenhang mit dem Projekt, auch das Wasser des Rombaches für die Stromerzeugung zu nutzen. In einer denkwürdigen Abstimmung verwarf schlussendlich die Bevölkerung das Projekt aus Naturschutzgründen. Um den Strombedarf trotzdem über das ganze Jahr sicher zu stellen, wurden neben dem Muranzinabach noch weitere Seitenbäche genutzt, ein zweites Werk gebaut und zudem eine Leitung über den Ofenpass zu den Engadiner Kraftwerken errichtet. Somit ist heute die ganzjährige Versorgung des Tales mit „weißer Kohle“ gesichert.  (bg)

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„Bäuerliche Familie“

11. März 2010 Kommentare aus

Der Naturnser BB-Obmann Helmuth Müller als Hahn im Korb, links die Landesbäuerin Maria Kuenzer, rechts die Ortsbäuerin Christl Klotz Gruber

Es gibt für einen Bauern nur einen Grund, nicht zu heiraten: Wenn er keine Frau hat.“ Dies sagte unter anderem die Landesbäuerin und Landtagsabgeordnete Maria Kuenzer bei der jüngsten Bauernbundortsversammlung in Naturns. Der Naturnser BB-Obmann Helmuth Müller hatte neben den BB-Ortsausschüssen von Tabland, Staben und Plaus auch Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Finanz geladen. Schwerpunktthema heuer: die bäuerliche Familie. „Die Familie ist mit Abstand das wichtigste Element in der Gesellschaft“, führte Müller als Einführung aus. Das Hauptreferat hielt Kuenzer und plauderte, an sich Maß nehmend, aus dem Nähkästchen. Beide, Bauer und Bäuerin, brauche es auf dem Hof, beide Sichtweisen und das Potenzial von beiden sei wichtig. „Die Frau ist die Innenministerin am Hof, er der Außenminister.“ Die Familie sei ein Schatz, den es zu pflegen gelte. „Die Familie ist das sicherste Kapital, sicher angelegt, bis zum letzten Tag des Lebens“, sagte Kuenzer in ihren unter die Haut gehenden Ausführungen. Sie stamme aus einer Familie mit 14 Kindern. „Wenn man zusammenhält, geht vieles“, sagte Kuenzer. Die Eltern stammten aus einer Generation, in der eigene Bedürfnisse nicht geäußert worden sind, nicht einmal für sich selbst formuliert. Man habe funktioniert.

Auch aus diesem Grund und bei Schwierigkeiten bei der Hofübergabe, bei Krankheiten auf dem Hof, bei Suchtproblemen, bei Bankproblemen usw. sei jüngsthin die „landwirtschaftliche Lebensberatung“ als Projekt aus der Taufe gehoben worden. Mittlerweile erfreue sich das Projekt regen Zuspruchs. (eb)

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