Startseite > .....Wirtschaft, Handwerk > Alter Handwerksbetrieb in Mals schließt

Alter Handwerksbetrieb in Mals schließt

28. Januar 2010

Notburga und Arnold Salutt bedanken sich bei Edoardo Moser (Mitte) mit einem Diplom

Der Handwerksbetrieb „Weberei und Spinnerei Salutt“ wurde im Jahre 1940 von Johann Salutt gegründet und seit 1950 von seinem Sohn Arnold weitergeführt. Mit 31.12.2009 hat der Betrieb seine Tore geschlossen. Sieben Jahrzehnte lang wurde im Handwerksbetrieb „Weberei – Spinnerei Salutt“ in Mals nach alter Tradition gearbeitet: Schafwolle wurde zu Strickwolle verarbeitet, Fleckenteppiche gewoben, Loden- und Walkstoffe hergestellt, um nur einige der umfangreichsten  Produktionsarten zu nennen. Die Verarbeitung der Schafwolle konnte jeder interessierte Besucher direkt im Betrieb mitverfolgen, je nach Arbeitsvorgang konnte zum Beispiel das Kämmen der Wolle oder das Aufspulen des Wollfadens beobachtet werden. Fleckenteppiche wurden nach den Vorstellungen der Kunden am Webstuhl hergestellt. Die Kunst des Webens konnte jeder interessierte Besucher in der Werkstatt gegenüber des „Kinoplatzes“ mitansehen. Vor allem die Naturbelassenheit der Produkte war bei den Kunden gefragt, viele Stoffe wurden verkauft und auch von den Kunden selber verarbeitet. Verschiedene Gründe zwangen aber den Betriebsinhaber Arnold Salutt den Betrieb mit Jahresende zu schließen. „Die Nachfrage der Kunden an Strickwolle, Lodenstoffen und den anderen Produkten hat in den letzten Jahren stark nachgelassen,“ berichtet der Betriebsinhaber Arnold Salutt. Mit der Schließung des Betriebes geht ein Stück altes Handwerk in Mals und im Vinschgau verloren. Der Seniorchef Arnold Salutt und sein Sohn Christian, Juniorchef des Betriebes, möchten sich auf diesem Wege bei den Kunden für die langjährige Treue bedanken. Ein großer Dank geht vor allem an den treuen Mitarbeiter Edoardo Moser, der immer pflichtbewusst und mit großem Arbeitseifer „seine“ Fleckenteppiche gewoben hat. Ihm wurde ein Diplom überreicht, welches er mit Stolz entgegennahm. Interessierten steht Arnold Salutt weiterhin gerne zur Verfügung, sei es für Fragen zum Handwerksbetrieb oder zur Besichtigung der über 100 Jahre alten Maschinen. (lu)

Schlagwörter: