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Posts Tagged ‘Martell’

Zweiter Kletterduathlon in Martell

11. Februar 2010 Kommentare aus

Rebecca Finch beim Bouldern

Am Ende des vergangenen Jahres ging in der Kletterhalle Martell die zweite Ausgabe des „Marteller Kletterduathlons“ über die Bühne. Die Organisatoren vom Marteller Alpenverein gaben sich sichtlich Mühe, haben neue Routen geschraubt und eigens für den Wettkampf zusätzliche Boulderblöcke aufgestellt. Insgesamt 16 Zweierteams stellten sich der Herausforderung und versuchten innerhalb von 4 Stunden so viele Routen als möglich zu bewältigen. Gewertet wurden die beiden Kategorien Vorstieg (Schwierigkeit zwischen 4c und 8a) und Bouldern. Unter dem Applaus des zahlreich erschienenen Publikums legten sich die Teilnehmer richtig ins Zeug, denn je schwieriger die gekletterte Route, desto mehr Punkte bekamen sie auf ihr Konto gutgeschrieben. Am Ende des Marathons hatte das Mixed Team, bestehend aus Georg Huber und Rebecca Finch, die Nase vorn. Sie gewannen mit 15.010 Punkten überlegen vor Hell Roman / Boschetti Franz (13.900 Punkte) und Hafner Erik/ Kollmann Markus (13.220 Punkte). Bei den Damen setzten sich Tappeiner Medea / Theiner Nadja (leider nur 1 Frauenteam am Start) mit 4.970 Punkten durch. Für die Sieger gab es tolle Sachpreise.

Nach Abschluss des Wettkampfes erwartete die Teilnehmer und Zuschauer eine gemütliche Kletterparty mit Nudeln und Gulaschsuppe. Dabei wurden bis spät in die Nacht Kletter- und Bergerlebnisse aufgefrischt und ganz nebenbei auch noch der ‚inoffizielle’ Meister im Tischklettern ermittelt. Der Erlös der Veranstaltung ging auch heuer an einen guten Zweck und kam der Familie eines verunglückten Bergkameraden zugute.

Ein großes Vergeltsgott gilt allen, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben den freiwilligen Helfern, dem Avs Martell, der Gemeinde Martell, den Geschäften und Firmen und zuguter Letzt natürlich allen KraxlerInnen und Gästen die für eine super Stimmung gesorgt haben.

Neue Kletterkurse!

Klettertechnik für leicht fortgeschrittene Erwachsene

Beginn Freitag, 26.02. von 20.00-22.00 Uhr – 8 Treffen;

Von der Halle in den Fels

Beginn: Freitag, 09.04. von 17.00-20.00 Uhr – 5 Treffen;

Anmeldung und Infos bei René Kuppelwieser

(Tel. 338/6881208) und Christian Platzer (Tel. 347/5908728 E-Mail: christian.platzer@alpenverein.it).

René Kuppelwieser

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„…wia pa an Erdbeebm“

11. Februar 2010 Kommentare aus

Antonia Perkmann Stricker, geboren 1924, Martell/Gand Sie ist seit drei Jahren Witwe: „Di Chronik unt s Frühmesserbuach sein meine Schätze, dia sein Goldes wert.“

Frau Antonia hört noch immer das bedrohliche Rauschen der Plima, wenn sie an den 24. August 1987 zurückdenkt. Am Abend stürmte ihr Mann Engelbert aufgeregt ins Haus und forderte sie auf, schnell das Nötigste zusammenzupacken.   Völlig durcheinander goss sie die Blumen. Erst dann steckte sie Ausweise, Sparbüchlein, etwas Brot und Wurst in ihre Tasche.  Von einem Notquartier aus beobachtete sie die Wassermassen, die alles mitrissen, was ihnen im Wege stand. „ Olz hot zittert, wia pa an Erdbebn“, sagt sie. Acht Häuser fielen der Flut zum Opfer. Ihr eigenes wurde stark beschädigt. Persönlich betroffen und als Vizebürgermeisterin stand sie vor großen Aufgaben. Das Schreiben half ihr später, die düsteren Tage zu verarbeiten.

Schon als kleines Mädchen wollte sie gut lesen und schreiben lernen und fieberte ihrem ersten Schultag entgegen. Ihre Verwunderung war groß, als sie merkte, dass die Lehrerin in „Waldberg“ nur italienisch sprach. Die Lehrpersonen wechselten mehrmals, die einen waren nett, die anderen gefühllos und vom faschistischen Geist beseelt. Als Antonia einmal eine deutsche Antwort gab, hagelte es Schimpfwörter und Schläge. Es schmerzten nicht nur die Striemen sondern auch die erlittene Ungerechtigkeit.  „I honn lei mea greart“, erinnert sie sich. Bald beherrschte Antonia die italienische Sprache so gut, dass sie die Aufsätze ihrer Mitschüler vorkorrigieren konnte, und sie wurde „maestrina“ genannt, auch weil sie immer davon schwärmte, Lehrerin zu werden. „Deis isch miar af Umwegen norr aa glungen“, sagt sie.  Nachdem ihr Vater für Deutschland optiert hatte, erhielt Antonia 1940 die Möglichkeit in Österreich „zu studieren“. Sie besuchte einen Vorbereitungskurs für Südtiroler in Graz und kam dann nach Bregenz in die „kaufmännische Wirtschaftsschule“. Dort schreckte sie regelmäßiger Bombenalarm auf, und sie war froh, als sie wieder daheim war. Im Herbst 1943 wurde für „Waldberg“ eine Lehrerin gesucht und Antonia nahm die Stelle an. Nach Kriegsende zog sie in Erwägung, zusammen mit ihrer Schwester eine Saisonstelle im Gastgewerbe in der Schweiz anzunehmen. Doch der Ortspfarrer hielt sie zurück und bat sie, weiterhin zu unterrichten. Antonia blieb als so genannte „Hilfslehrerin“ in „Waldberg“.

1968  bestand sie die Wettbewerbsprüfung und blieb in „Waldberg“. Dort lernte sie ihren Mann kennen, den sie 1949 heiratete und dem sie drei Kinder schenkte. 1956 zog die Familie in ihr neues Haus in Gand. Unterrichtsjahre folgten in „Salt“ und „Martell Dorf“.

1947 übernahm Antonia Verantwortung in der Gemeinde, und wurde als erste Frau in Südtirol zur Vizebürgermeisterin ernannt. Drei Legislaturperioden bestimmte sie die Geschicke der Gemeinde mit. Sie kümmerte sich vor allem um soziale Belange, organisierte „Essen auf Rädern“ und half mit, den Kindergartenbetrieb aufzubauen. Antonia  gelang es, einen Gratis Waggon Äpfel zu organisieren, der für das ganze Kindergartenjahr reichte. Die Patenschaften mit Dudenhofen und Ludwigshafen pflegte sie und erhielt regelmäßig Kleiderspenden, die sie an Familien verteilen konnte. „Heint hatt niamat mea a Freid damit, obr sellm isch si groaß gweesn“, erklärt sie. Vielen Menschen, darunter zahlreichen Kriegsheimkehrern, half sie in Renten-Angelegenheiten. Nächtelang schrieb sie unzählige Gesuche. Ihr Lohn war überschwänglicher Dank, als die Gesuchsteller die ersten Lire erhielten. Antonia sorgte für die Einrichtung des KVW-Patronats in Martell, und als KVW-Vorsitzende organisierte sie Ausflüge. „Di Leit sein ollm donkbor gweesn, dass sie irgendwo hin kemman sein“, erzählt sie.   Es gibt kaum einen Verein im Tal, in dem Antonia nicht in irgendeiner Form mitgewirkt hat. Dass sie das alles tun konnte, verdankt sie nicht zuletzt dem Verständnis ihres Mannes. „Ohne seine Unterstützung hat i deis olz nia tian kennt“, betont sie. Öffentliche Anerkennung wurde ihr 1976 zuteil, als sie mit der „Verdienstmedaille das Landes Tirol“ ausgezeichnet wurde.

Zu ihren Steckenpferden gehörte das Stöbern in alten Schriften. Sie sammelte Dialektwörter, verfasste Gedichte, übertrug die Aufzeichnungen des Frühmessers Josef Eberhöfer von der gotischen Schrift in modernes Schreibmaschinen-Deutsch und sie zeichnete die Marteller Ereignisse in der Chronik auf. Berührend sind ihre Aufzeichnungen zur Flutkatastrophe. Die düsteren Tage wertet sie als die schlimmsten in ihrem Leben, und als Gemeindeverwalterin hatte sie damals schwere Aufgaben zu bewältigen. Es galt der traumatisierten Bevölkerung Mut zu machen, die Hilfsmittel gerecht zu verteilen, für Ausgleich zu sorgen und um die Entschädigungen zu kämpfen. Unermüdlich war sie mit Fingerspitzengefühl im Einsatz und vieles ist ihr zum Wohle aller auch geglückt: „Wenn miar olle Vergeltsgott, dia i kriag honn, helfn, wear i glücklich im Jenseits londn.“

Magdalena Dietl Sapelza

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„Vorgenommene Ziele wurden erreicht“

11. Februar 2010 Kommentare aus

Kürzlich fand im Bürgerhaus von Martell die 61. Jahreshauptversammlung des VSM-Bezirkes Schlanders mit Neuwahlen des Bezirksvorstandes statt. Bezirksobmann Manfred Horrer konnte neben den Vertretern der 24 Mitgliedskapellen auch einige Ehrengäste, wie Verbandsobmann Pepi Fauster, Verbandsgeschäftsführer Klaus Bragagna sowie den Vize-BM der Gemeinde Martell, Georg Altstätter, begrüßen. Im Tätigkeitsbericht, vorgelegt von der Bezirksschriftführerin Anja Gruber, ließ man das vergangene Tätigkeitsjahr, das ganz im Zeichen des 60. Geburtstages des VSM-Bezirkes Schlanders stand, Revue passieren. Obmann Horrer ging anschließend auf die zwei Höhepunkte ein. Zum einen auf das, von der Musikkapelle Eyrs hervorragend organisierte Bezirksmusikfest mit Marschmusikbewertung im Mai und auf das gelungene Projekt „Bezirksblasorchester 2009“ mit Thomas Ludescher im Dezember. Zudem stellte Horrer fest, dass die vor drei Jahren vorgenommenen Ziele erreicht wurden und eine projektreiche und arbeitsintensive Periode zu Ende gehe. Bezirkskapellmeister Georg Horrer sprach in seinem Bericht den nicht zu unterschätzenden Kapellmeistermangel an. „Ein Dirigent braucht fachliche, aber auch menschliche Eigenschaften“, regte Horrer an, „und leider bekommen die Kapellmeister oft nur mangelnde Unterstützung seitens der Kapelle und unüberlegte Vorgangsweisen tragen dazu bei, dass Musikkapellen dann ohne Kapellmeister dastehen.“

Drei Ausschussmitglieder stellten sich aus verschiedenen Gründen nicht mehr der Wahl. Der Bezirksobmann dankte den scheidenden Bezirksfunktionären Helmut Verdross (Bezirksjugendleiter), Anja Gruber (Bezirksschriftführerin) und Johannes Grass (Musikalischer Beirat) für die gute Zusammenarbeit und wünschte alles Gute für die Zukunft. Manfred Horrer wurde einstimmig in seiner Funktion als Bezirksobmann bestätigt. Zu seinem Stellvertreter wurde der Obmann der Musikkapelle Prad, Lukas Obwegeser gewählt. Er löst Franz Prieth ab, der aber als Beirat dem Bezirksvorstand erhalten bleibt. Wiederbestätigt wurden auch Bezirkskapellmeister Georg Horrer, Bezirksstabführer Stefan Nagl und Bezirkskassier Stefan Schwalt. Neu im Bezirksvorstand sind Hanspeter Rinner (Bezirkskapellmeister-Stellv.), Dietmar Rainer (Bezirksjugendleiter) und Martin Punter (Bezirksschriftführer).

Musikalisch umrahmt wurde die 61. Jahreshauptversammlung des Bezirkes von der Musikkapelle Martell, die anschließend auch mit einem köstlichen Mittagessen den Versammlungstag abrundete.

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Europäische Biathlon-Jugend

14. Januar 2010 Kommentare aus

Eine Menge junge Biathlet-Innen, ca. 250 bestritten am 18., 19. und 20. Dezember den Alpen Cup. Der Alpen Cup ermöglicht der Jugend, sich in eigenen Kategorien messen zu können. Der deutsche Cup kam dazu, nachdem die Schneeverhältnisse in Rupolding unsicher waren. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, wobei die Ergebnisse für die Jungen von Andreas Kuppelwieser, wie eine Woche zuvor in Österreich, nicht so glänzend waren. Dominik Windisch holte Silber im Sprint. Nationale und internationale Fernsehsender begleiteten die Veranstaltung und gaben dem Martelltal internationales Echo. (lp)

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Der „Vinschgerwind“ blickt auf 2009 zurück

31. Dezember 2009 Kommentare aus