Archiv

Posts Tagged ‘Mals’

Georgimarkt in Mals

6. Mai 2010 Kommentare aus

Der Georgimarkt in Mals  war heuer   außerordentlich gut besucht,  und das schöne Wetter kam den Marktlern entgegen. Interessierte Käuferinnen und Käufer kamen aus nah und fern, um sich mit Blumen, Pflanzen, Sträuchern  und Samen für die beginnende Gartensaison einzudecken. Die Angebotspalette konnte sich sehen lassen. Die große Mehrheit der rund 60 Marktstände bot Produkte für Garten, Anger und Balkon an. Gut besucht waren die Stände der Direktvermarkter, und die Nachfrage nach heimischen Erzeugnisse war groß. Mit Ständen vertreten war die Bezirksgemeinschaft Vinschgau mit den Strukturen „Werkstatt für Menschen mit Behinderung“ in Prad und „Biologischer Gartenbau“ in Latsch. Das vielfältige Kinderprogramm, auf die Beine gestellt von den Verantwortlichen des Malser Bildungsausschusses, kam nicht nur bei den Kleinen besonders gut an, sondern auch bei deren Eltern, die in der Zwischenzeit ungestört ihren Geschäften nachgehen konnten.

Koordinatorin Sibille Tschenett und Helfer Luis Weger, Pflanzen , Blumen und auch exotische Früchte ziehen an

Der Georgimarkt 2010 war eine Premiere aus organisatorischer Sicht. Erstmals zog ein neues Komitee, koordiniert von der Gemeindereferentin Sibille Tschenett, die Fäden. Unterstützung kam durch die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr und der Musikkapelle, die bei den Vorbereitungen tatkräftig Hand anlegten. Sie erledigten Arbeiten für den optischen Auftritt, wie zum Beispiel das Anbringen der Transparente und der Blumen-Symbole.

Unermüdlich für ein gutes Gelingen des Georgimarktes im Einsatz war Weger Luis. Er war „Mädchen für alles“. Und er war auch beim Aufräumen an vorderster Front tätig. (mds)

Schlagwörter:

Stehender Applaus

6. Mai 2010 Kommentare aus

Franz Erhard (links) wird zum Ehrenpräsidenten des Bezirkes ernannt; rechts: sein Nachfolger Manfred Thöni

Vor einem Jahr hatte Manfred Thöni aus Burgeis in geordneter Hofübergabe, geplant vom Langzeit-Präsidenten Franz Erhard, die Geschicke des Feuerwehrbezirkes Obervinschgau übernommen. Beim heurigen Bezirksfeuerwehrtag in Mals wurde Thöni einstimmig für die nächsten fünf Jahre bestätigt. Dasselbe gilt für seinen Stellvertreter Peter Theiner, den Bezirksinspektor Armin Plagg und die vier Abschnittsinspektoren Karl Josef Angerer, Josef Prugger, Johann Spieß und Bernhard Köllemann. Sie stehen einer Truppe von 856 ehrenamtlich tätigen Wehrleuten vor, die motiviert arbeiten, sich regelmäßig weiterbilden, die Einsatzstunden nicht zählen und die auch über die notwendigen Ausrüstungen und Fahrzeuge verfügen. Es ist ein beruhigendes Gefühl für die Bevölkerung, zu wissen, dass die verschiedensten Einsätze im Ernstfall klappen. Doch das  kommt nicht von ungefähr.  Unzählige Stunden investieren die Feuerwehrmänner und -frauen regelmäßig in verschiedenste Übungen, darunter Atemschutzübungen und jährliche Großübungen mit allen Rettungskräften im Bezirk wie mit der Bergrettung, dem Weißen Kreuz, den Ordnungskräften und der Notfallseelsorge. Selbst die schwierigsten logistischen Herausforderungen können so im Ernstfall erfolgreich gemeistert werden. Brandeinsätze sind seltener geworden, dafür leiten die Wehrmänner immer öfter technischen Nothilfen. Festzustellen sei, laut Bezirksinspektor Plagg, eine Zunahme der Unfälle im Straßenverkehr, bei denen oft auch der Alkohol eine Rolle spielt. Ungebrochen ist das Interesse der Jugend. 107 Jugendliche sind in 10 Jugendgruppen organisiert. Diese messen sich bei Jugendbewerben, bei Orientierungsmärschen und als Ausgleich auch beim Sport. „Die Basis und der Nachwuchs sind gesichert“, unterstreicht Präsident Thöni, der sich bei allen für den Einsatz bedankte. Höhepunkte der Tagung waren die Ehrungen verdienter Mitglieder und die Ernennung von Franz Erhard zum Ehrenmitglied des Bezirkes. „Uns bleibt nur noch das, denn der Franz hat bereits alle Auszeichnungen“, so Thöni. Die Übergabe der Urkunde wurde von stehendem Applaus begleitet. (mds)

Schlagwörter: , , , ,

Die Quadratur des Kreises

6. Mai 2010 Kommentare aus

Rotund und Tschenglsberg

In Südtirol gibt es insgesamt nur sieben mittelalterliche Burgtürme mit rundem Grundriss; von diesen Rundtürmen stehen gleich vier im Vinschgau: Reichenberg, Rotund, der Fröhlichsturm und Tschenglsberg. Zwar gibt es zahlreiche runde oder rundförmige ältere Bauten, so genannte Rondelle, etwa die Türme bei Glurns, Goldrain, Kastelbell oder Lichtenberg. Aber diese dienten nicht als Wohntürme oder Bergfriede und waren nicht selbstständige unabhängige Bauten. Die später erbauten Rondelle waren Bestandteil von Wehranlagen, meist beim Eingangsbereich in der Nähe der Tore einer  Befestigungsanlage. Solche runde Baukörper wurden auch deshalb bevorzugt, weil sie aufgrund des Aufprallwinkels widerstandsfähiger gegenüber Beschuss durch Kanonen waren, aber auch, weil bei Rundbauten eine bessere Übersicht, etwa durch die Schießscharten gegeben war.

Welches Interesse hatte man aber im Mittelalter oder allgemeiner in der Zeit vor den Rondellen, Gebäude rund zu bauen? Runde Bauten waren schwieriger zu errichten und es muss recht ungewöhnlich gewesen sein, solche Räume zu bewohnen (so spartanisch sie im Falle der mittelalterlichen Türme auch eingerichtet waren bzw. so selten sie auch wirklich genutzt wurden). Alle vier Rundtürme im Vinschgau dienten als Bergfriede, als Rückzugspunkte im Falle einer Belagerung durch feindliche Truppen. Der ursprüngliche Eingang befand sich deshalb immer etwas höher gelegen, nur durch eine Leiter zu erreichen, um so den Angreifern den Zugang zu erschweren. Ästhetische Gründe spielten also womöglich eine untergeordnete Rolle, wurden die Bauten ja vor allem als reine Befestigungsanlagen erschaffen. Allerdings wurde der Kreisform, den Sphären bzw. Kugeln,  schon von Alters her eine Sonderstellung zuerkannt: Eine Figur, die von einer einzigen Linie begrenzt wird, ohne Anfang und Ende, sie ist einfach, gleichförmig, gleichmäßig und umfassend. Deshalb galt sie als Symbol der Gerechtigkeit Gottes, aber auch als totale Symmetrie des Heiligen, als Zeichen der Ewigkeit, als das schlafende Auge Gottes. Leonardo da Vinci’s „homo ad circulum“ in seiner Zeichnung „Der vitruvianische Mensch“ setzt genau im Nabel des Menschen den Mittelpunkt des Kreises an und platziert so den gesamten Menschen sowohl in ein Quadrat als auch einen Kreis.

Der Turm der Fröhlichsburg galt einige Zeit als römisches Bauwerk, da der römische Architekt Vitruv eine Anleitung zum Bau von Rundtürmen verfasst haben soll. Der Großteil der Burg brannte wahrscheinlich nach der Niederlage an der Calva im Jahr 1499 zusammen mit Mals nieder. Danach wurden Teile der Burg, wie so oft, als Steinbruch verwendet. Interessant ist unter anderem, dass der Turm einen hölzernen Wehrgang etwa auf mittlerer Höhe besaß, dessen Existenz heute immer noch an den großen Balkenlöchern zu erkennen ist. Im Fall von Reichenberg übernahm eine Verjüngung an der Spitze die Funktion des Wehrganges; diese seltene Konstruktion wird auch „Butterfassturm“ genannt. Rotund und Reichenberg standen in einem für den mittelalterlichen Handel wichtigen Durchzugstal, wodurch beiden Burgen eine strategisch wichtige Bedeutung zukam. Tschenglsberg spielte in dieser Hinsicht keine wichtige Rolle; trotzdem besitzt die Ruine einen mächtigen runden Bergfried.

Was hatten sich die Erbauer also gedacht, als sie statt der weit verbreiteten viereckigen Türme, runde Bergfriede aufstellen ließen? Womöglich waren die Erbauer weit gereist und hatten sich von den romanischen Türmen Oberitaliens, allen voran dem Turm von Pisa inspirieren lassen. Vielleicht waren die Bauherren auch bei einem Kreuzzug in das Heilige Land auf die runden Minarette aufmerksam geworden, von denen der Gebetsrufer die Gläubigen zum Gebet aufruft oder auf Bauten anderer Kulturen etwa die Zikkurate im Zwischenstromland. Auch einige andere ältere Kulturen bauten runde Gebäude, beispielsweise die Turmbauten der Nuraghenkultur auf Sardinien, zahlreiche Häuser der Kelten und die Gräber und Monumente der Etrusker. In der Romanik spielen runde Kirchen eine große Rolle, später dann die Kuppeln, die ihre Logik nur im Rundbau widerspiegeln. Vielleicht waren es aber auch die Bauhütten selbst, die Maurer und Steinmetze, die über das „Wormser Joch“ aus der Lombardei kamen und den neuen Trend mit sich brachten und den Bauherren vorschlugen.

Andererseits gab es häufig praktisch-funktionale Gründe die für einen Rundbau sprachen – desto höher gebaut wird, desto stabiler wirkt der geschlossene Kreis. Zisternen und Wassertürme wurden unter anderem aufgrund des Druckausgleiches der Schub- und Zugkräfte rund gebaut und Hütten aus Stein oder Lehm konnten nur in runder Form ohne Holz eingedeckt werden, genauso Iglus. Vermutlich ersparten sich aber die Erbauer der Vinschger Rundtürme durch die Kreisform auch Material und die Türme belasteten damit den Untergrund weniger – ein Punkt, der je nach Bodenbeschaffenheit ins Gewicht fallen könnte.  Und vielleicht wollten die weltoffenen und experimentierfreudigen Vinschger sich durch die aerodynamischere Form auch vor dem Vinschger Wind schützen, da der Rundturm diesem weniger Angriffsfläche bot und der Wind somit nicht so laut pfiff.  Die Erbauer könnten wie ihr Vorbild, Friedrich II., Vogelliebhaber gewesen sein und sich gedacht haben, die Vinschger „Rappen“, die Turmfalken und Mauersegler würden Rundtürme leichter umfliegen.

Es könnte eine Kombination aus praktischen Gründen und ästhetischen Präferenzen gewesen sein: Die Rundtürme passten besser in die Landschaft und man wollte nicht „anecken“.

Michael de Rachewiltz

Reichenberg und Fröhlichsburg

Schlagwörter: , ,

Gala Medici

22. April 2010 Kommentare aus

Schlagwörter:

Opfer und Sport

22. April 2010 Kommentare aus

Die Schweigeminute auf dem Malser Sportplatz

Auch die Sportredaktion nimmt aufrichtig Anteil am Zugunglück vom 12. April 2010 im Vinschgau. Die Tatsache, dass neben Erwachsenen auch junge Leute mit Interessen, Kontakten und Beziehungen zur Sportwelt unter den Opfern sind, lässt schmerzhafte  Gefühle noch intensiver spüren und deutlich werden.  Wie der VSS-Fussball-Bezirksleiter Karl Schuster mitteilt, wurden vorige Woche alle VSS-Spiele abgesagt.

Als aufrichtiges Gedächtnis an alle verunglückten Opfer wurde am Samstag und am Sonntag in der höheren sowie in den Jugend Fußball-Kategorien auch auf den Vinschger Sportplätzen, wie in ganz Italien, vor den Spielen eine Schweigeminute abgehalten. (lp)

Schlagwörter: ,